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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 54. Ludwigseck

Burg Neuenstein

Burg · 345 m über NN
Gemarkung Saasen, Gemeinde Neuenstein, Landkreis Hersfeld-Rotenburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

Unmittelbar nördlich von Saasen gelegen.

Lage und Verkehrslage:

Burganlage auf einem von Nordosten gegen das Geistal vorspringenden, breiten Kopf am Nord-Rand des Dorfes Saasen.

Ersterwähnung:

1267

Weitere Namen:

  • Jagdschloss Neuenstein
  • Neu-Wallenstein
  • Neuwallenstein

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Forst Neuenstein und Eingemeindung der Grundstücke nach Obergeis, Rotterterode, Aua, Ellingshausen, Mühlbach und Raboldshausen.

Historische Namensformen:

  • castrum novum Waldinstein (1267) [Wenck Hlg III Urkundenbuch Nr. 157]
  • nuwin Waldensteyn, zu dem, zu dem (1357)
  • Nuwinsteyn, zcum (1357)
  • Neuwenstein, zu (1368)
  • Nuwenstein (1370)
  • Nwbenstein (1399)
  • Nuwinsteyne by Waldinsteyn, zu dem (Ende 14. Jahrhundert)
  • Neuenstein (1521)
  • Ober Neuenstein (1693)
  • Neuwallenstein
  • Neu-Wallenstein
  • Wallenstein, Neu-
  • Oberneuenstein
  • Ober-Neuenstein
  • Neuenstein, Ober-

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1267: castrum. 1357: Haus. 1399: Schloß.

Älteste Gemarkungskarte:

etwa 1610

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3539120, 5642920
UTM: 32 U 539030 5641102
WGS84: 50.920243° N, 9.555277° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63201406002

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1575/1585: Amt Ziegenhain, Gericht von Wallenstein
  • 1719-95: Gericht Neuenstein mit Amt Obergeis vereinigt
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Schwarzenborn
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Obergeis
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1823: Kurfürstentum Hessen, Provinz Kassel, Kreis Homberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Kassel, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • Das Gericht Neuenstein umfasste 1585 die Dörfer Grebenhagen, Mühlbach, Raboldshausen, Saasen und Salzberg.
  • 1719 kam es dann durch Kauf und Vergleich an Hessen.
  • Von da ab war es bis 1795 mit dem Amt Obergeis vereinigt.
  • 1821: Justizamt Neuenstein
  • 1822: Assistenzamt Neuenstein
  • 1823: Justizamt Raboldshausen
  • 1867: Amtsgericht Hersfeld
Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Durch die Grafen von Wallenstein erbaut und 1267 erstmals erwähnt.
  • 1317: Simon von Wallenstein besitzt die Hälfte, Friedrich von Schlitz und Friedrich von Herzberg je ein Viertel der Burg.
  • 1318 durch Hessen und Hersfeld, Graf Johann von Ziegenhain und Eberhard von Breuberg, als kaiserlicher Landrichter, erobert und zerstört.
  • 1357: Nach Wiederaufbau durch Wallenstein von Landgraf Otto erobert. Wallenstein weiter im Hersfelder Lehnsbesitz der Burg.
  • 1368: Vertrag über Verkauf des Schlitzer Anteils an von Wallenstein, doch besitzt Metze von Lißberg noch 1370 ihre Rechte an Neuenstein.
  • 1399: Simon von Wallenstein durch Hersfeld mit Neuenstein belehnt. 1480: Burgfrieden der von Wallenstein für Neuenstein.
  • 1521: Nach Tod des letzten Wallensteiners Albertiner Linie die von Reckerod in Besitz der Hälfte von Neuenstein. Nach Tod Wilhelms von Reckerod (1529) erben die Familie Hund und von Schachten je ein Viertel der Burg.
  • 1617: Anteil von Schachten durch Kauf an Philipp Ludwig von Wallenstein.
  • 1660: Nach Tod Kaspar Hunds Besitzteil Hund über Klara Hund an ihren Ehemann Johann Bernhard von Buttlar.
  • 1695: Kauf der Burg durch Landgraf Philipp von Hessen-Philippsthal, 1700 an Landgraf Carl von Hessen durch Kauf.
  • Ab 1714 Verpachtungen, dann Verpfändungen.
  • 1866: Kurfürstlicher Besitz an den preußischen Staat gefallen. Seitdem in Staatsbesitz.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Im 15. Jahrhundert: Kapellenstiftung auf Neuenstein durch Albert V. von Wallenstein.

Pfarrzugehörigkeit:

1780 und später: Neuenstein nach Raboldshausen eingepfarrt.

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Gericht Neuenstein 1575/85 und 1742 (Zubehör): Grebenhagen, Saasen, Mühlbach, Raboldshausen, Salzberg.

1821: Amt Justizamt. Zubehör: Raboldshausen, Ellingshausen, Grebenhagen, Mühlbach, Neuenstein, Saasen, Salzberg. 1823 aufgelöst.

Älteste Karte Gericht Neuenstein: Ende 18. Jahrhundert.

Amt Neuenstein 1814:(Zubehör): Nieder-Appenfeld, Nieder-Hülsa, Wallenstein, Raboldshausen, Ellingshausen, Grebenhagen, Mühlbach, Neuenstein, Saasen, Salzberg.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Neuenstein, Landkreis Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3363> (Stand: 9.8.2023)