Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 5217 Gladenbach
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 6. Gladenbach
Weitere Informationen
Oberweidbach
-
Ortsteil · 351 m über NN
Gemeinde Bischoffen, Lahn-Dill-Kreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
16,5 km nordöstlich von Dillenburg
-
Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Talschluss des Weidbachs. Die B 255 führt durch den Ort.
-
Vorbemerkung Historische Namensformen:
Da die frühen Belege ohne präzisierenden Zusatz nicht eindeutig zuzuordnen sind, vgl. auch Niederweidbach.
-
Historische Namensformen:
- Obern Weydelbach (1356)
- Abirwilbach (1416)
- Obern Weydebach (1432)
- Oberweidbach (1548)
-
Bezeichnung der Siedlung:
- villa W. 780/802 (vgl. Nieder-W. Ziffer 2 b)
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Ober-Morbach (Wüstung)
-
Älteste Gemarkungskarte:
ca. 1830
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3465932, 5621305
UTM: 32 U 465871 5619497
WGS84: 50.726264° N, 8.516462° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
532002030
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 2959, davon 563 Acker (= 19.03 %), 247 Wiesen (= 8.35 %), 2031 Wald (= 68.64 %)
- 1885 (Hektar): 739, davon 138 Ackerland (= 18.67 %), 61 Wiesen (= 8.25 %), 513 Holz (= 69.42 %)
- 1961 (Hektar): 739, davon 503 Wald (= 68.06 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1577: 30 Hausgesesse
- 1629: 30 Hausgesesse (errechnet)
- 1677: 20 Hausgesesse (14 Männer, 6 Witwen), 4 Beisassen, 7 Jungmannschaften
- 1742: 42 Haushalte
- 1830: 209 evangelische Einwohner
- 1885: 184, davon 184 evangelisch (= 100 %), 0 katholisch
- 1961: 260, davon 209 evangelisch (= 80.38 %), 48 katholisch (= 18.46 %)
- 1970: 277 Einwohner
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- 1356: Zent Altenkirchen
- 1464: Amt Königsberg
- 1569 und später: Gericht Altenkirchen im Amt Königsberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Königsberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Königsberg
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Wetzlar
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
-
Altkreis:
Biedenkopf
-
Gericht:
- vor 1821: Amt Königsberg
- 1821: Landgericht Gladenbach
- 1867: Amtsgericht Gladenbach
- 1968: Amtsgericht Biedenkopf (Zweigstelle Gladenbach)
-
Herrschaft:
Im Zuge des solmsischen Teilungsvertrages des Jahres 1432 kommt Oberweidbach an Graf Johann von Solms (Solmser Urkunden 1 Nr. 996).
-
Gemeindeentwicklung:
Ab 1.7.1974 gehören zur neu gebildeten Gemeinde Bischoffen gehörig.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Ältere Besitzverhältnisse siehe Nieder-Weidbach (Ziffer 3 b). 1412 verkauft Krug von Weidbach das so genannte Lempergut in Ober-Weidbach an die Grafen von Solms, die 1465 insgesamt über 6 dienstbare Pflüge in Ober-Weidbach verfügen. Zehntrechte wie Nieder-Weidbach. Ortsadel: 1264-1412 (vgl. auch Nieder-W.)
- Kirche und Religion ↑
-
Ortskirchen:
- Altarist 1416 genannt (Klosterarchiv III Nr. 188)
-
Pfarrzugehörigkeit:
1577 und später: Filiale von Niederweidbach
Kirchspiel vor 1618 wohl zu Altenkirchen gehörig
1618 von Altenkirchen abgetrennt worden, zusammen mit Niederweidbach und Roßberg
-
Bekenntniswechsel:
Da Filial von Niederweidbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Niederweidbacher Pfarrer Bernhard Aspilianus ab 1533.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
-
Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Altenkirchen (vgl. Nieder-Weidbach)
- Kultur ↑
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
-
Wirtschaft:
1784 befindet sich in Ober-Weidbach eine Mühle im Eigentum des Andreas Zapfenfeldt; Kornpacht und Wasserzins werden dem Landgraf entrichtet. Auf frühere Schürftätigkeit nördlich des Ortes dürfte der Flurname In den Gruben hinweisen; westlich benachbart: Flur Die Kalkspitze. Auf frühere Köhlerei deutet möglicherweise der Flurname Der Schwarzeberg (im Nordwesten der Gemeinde)
1629: 9 landgräfliche einspännige, 15 solmser einspännige, 1 Hessen und Solms gemeinsames einspänniges Ackerland, 2 landgräfliche, 2 solmser, 1 Hessen und Solms gemeinsame Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 42 Landwirtschaft, 3 Gewerbe und Industrie, 1 Gesundheitspflege, 1 Gemeindeverwaltung. 1961 (Erwerbspersonen): 78 Land- und Forstwirtschaft, 49 produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und sonstiges
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- H. Kloos, Im Quellgebiet der Aar. Unsere engere Heimat einst und jetzt. 2 Hefte (1967/68)
- Denkmaltopographie Lahn-Dill-Kreis 2, S. 124-128
- K. H. Achenbach, Neuer Beitrag zur Wüstungsforschung. Die Wüstungen Nieder- und Ober-Morbach in den Gemarkungen von Nieder- und Oberweidbach. In: Hinterländer Geschichtsblätter 37 (1957) Nr. 2
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 192 f.
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 238
- Zitierweise ↑
- „Oberweidbach, Lahn-Dill-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/8015> (Stand: 29.4.2024)