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KDR 100, TK25 1900 ff.

Burg Eschborn

Burg · 136 m über NN
Gemarkung Eschborn, Gemeinde Eschborn, Main-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

10,5 km nordöstlich von Hofheim am Taunus

Lage und Verkehrslage:

Am nördlichen Ortsrand von Eschborn

(11./12. Jahrhundert - Anfang 17. Jahrhundert)

Besitzgeschichte: Herren von Eschborn ("Ascenburne"; Reichsministeriale, die erstmals 1192 urkundlich erwähnt werden); Mit dem Bau der größeren Burg Kronberg um 1230 spaltet sich das Adelsgeschlecht in zwei Linien. Der "Kronenstamm" bezieht die neue Burganlage unmittelbar nach der Fertigstellung, während der "Flügelstamm" wohl erst um 1250 nachfolgte. Beide Linien benannten sich nunmehr nach ihrem neuen Adelssitz (Herren von Kronberg).

(In der Folge bis zu ihrer Zerstörung im frühen 17. Jh. Ganerbenburg)

Burggeschichte: 1367: Einzige urkundliche Erwähnung eines Burgbergs zu Eschborn, 1622 wurde Eschborn von den Truppen Christians von Braunschweig-Wolfenbüttel geplündert und niedergebrannt. Auch die Burg soll hierbei zerstört worden sein.

Baugeschichte: Wohl in salischer Zeit errichtet

Baubeschreibung: Turmburg. Auf einem künstlichen Hügel (zur Ausgrabungszeit Ende des 19. Jahrhunderts noch 2 m über dem Terrainniveau) mit einer Basisbreite von etwa 25 m stand ein quadratischer Turm von 10,4 m Durchmesser mit 2,75 m starken Mauern (Innenraum von 4,9 x 4,9 m). Das Hügelplateau war von einer 1,2 m starken quadratischen Ringmauer mit abgerundeten Ecken umfasst. Der Turm war nicht etwa zentriert sondern lag am nächsten zur Westseite der Ringmauer. "Obwohl die Breite zwischen Turm und Mauerring nur 2,5 - 4,5 m betrug, entdeckte man im Innenraum Gebäudereste, darunter ein Palas (Schmidt, Niederungsburgen, S. 100)". Umfasst wurde der Hügel von einem 10-15 m breiten und 4 m tiefen Graben.

Abgang: 1622 wurde Eschborn von Truppen Christians von Braunschweig-Wolfenbüttel gebrandschatzt. (Die Burg soll hierbei ebenfalls zerstört worden sein und wurde wohl in der Folgezeit von den Einwohnern Eschborn zum Wiederaufbau ihres Ortes zur Steingewinnung abgetragen.)

Erhaltungszustand: Keine Baureste. Lediglich der Burghügel überragt(e) das umliegende Terrain um 2 m.

Funde: Zu den älteren Funden siehe: Ompteda, Die von Kronberg und ihr Herrensitz, bes. S. 23 ff. 1963 wurden bei Ausheben eines Graben in der näher der Burg in etwa 1 m Tiefe runde Webgewichte (?) aus rotbraunem Ton gebfunden, von denen eines sichergestellt wurde (Fundberichte aus Hessen 4, 1964, S. 225).

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3469244, 5556928
UTM: 32 U 469181 5555145
WGS84: 50.147729° N, 8.568652° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

43600301006

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Eschborn, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14756> (Stand: 25.6.2014)