Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg
Inhalt
- 26.7.1914: Die serbische Mobilisierung
- ...
- 28.7.1914: Protestversammlungen der SPD unterdrückt
- 29.7.1914: Militärische Überwachung aller Bahnanlagen
- 29.7.1914: Drohender Krieg wird deutlich spürbar
- 30.7.1914: Panikeinkäufe und Geldabhebungen
- 30.7.1914: Aufruf gegen Abhebung von Spareinlagen
- 30.7.1914: Rückreiseverkehr aus Marienbad, Selbstmord
- 31.7.1914: Fieberhafte Aufregung, Sabotageakt
- ...
- 1.8.1914: Mobilmachungsbefehl in Darmstadt
Abbildungen
↑ Julikrise und Mobilmachungstage in der Darmstädter Zeitung, 1914
Abschnitt 17: 30.7.1914: Panikeinkäufe und Geldabhebungen
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Offenbach, 30. Juli. Die Kriegsmeldungen haben in der gesamten Bevölkerung eine gewaltige Erregung hervorgerufen, die zu zahlreichen Noteinkäufen geführt hat. Ein außerordentlicher Andrang machte sich namentlich in den Nahrungsmittelgeschäften bemerkbar, die teilweise schon eine recht erhebliche Preissteigerung haben eintreten lassen. – Die Städtische Sparkasse war am gestrigen Tage von den vielen Sparern geradezu umlagert, um ihre Einlagen abzuheben. Dort mußte eine Hilfskasse errichtet werden, um den kolossalen Andrang bewältigen zu können. Die Städtische Sparkasse weist in öffentlichen Anschlägen darauf hin, daß die Spareinlagen nicht im geringsten gefährdet sind. Die Krisis macht sich in den Geschäften außerordentlich bemerkbar. Einige Fabriken haben die Arbeitszeit bereits auf die halben Tage beschränkt, in anderen sind bereits Entlassungen erfolgt.
[Darmstädter Zeitung vom 31. Juli 1914]
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Orte: | Offenbach |
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Sachbegriffe: | Zeitungen · Darmstädter Zeitung · Noteinkäufe · Hamsterkäufe · Sparkassen · Geldabhebungen |
Empfohlene Zitierweise: | „Julikrise und Mobilmachungstage in der Darmstädter Zeitung, 1914, Abschnitt 17: 30.7.1914: Panikeinkäufe und Geldabhebungen“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/37-17> (aufgerufen am 27.04.2024) |