Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Wohlfahrtspflege 1932/33

Frankfurt am Main [Friedberger Anlage], Synagogengemeinde „Israelitische Religionsgesellschaft“

Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Stadtrabbinat Frankfurt a. M. – heute: Stadt Frankfurt am Main

Einwohner: 458328 (461849). Juden: 29385 [= 6.41 %]. Zensiten: ca. 1600.

Adresse: Friedberger Anlage 6. Fernsprecher Carolus 44135. Postscheck 51799. Bankkonto Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Hanauer Landstr. 36. Vorstand 11 Mitglieder. 1. Vorsitzender Philipp Posen, Fichtestr. 8. 2. Vorsitzender Isaac Wolff, Friedberger Anlage 1. Schriftführer Jacob Rosenheim, Königswarter Str. 11. 2. Schriftführer Dr. Bamberger, Lange Str. 57. Schatzmeister S. A. Löwenthal, Mauerweg 34 – Repräsentanz 15 Mitglieder. 1. Vorsitzender Josef Offenbacher, Scheffelstr. 23. 2. Vorsitzender Dr. S. Goldschmidt, Obermain-Anlage 15 – Gemeinderabbiner Josef J. Horovitz, Fichtestr. 5. Rabbiner Assessor Gerson Posen, Sandweg 44 – Oberkantor B. Peissachowitsch, Sandweg 6 c – Kantor S. Steinberger, Baumweg 34 – Verwaltungsbeamte: 1. Gemeindesekretär A. Bergmann, Ostendstr. 76. Hauptkassierer L. Eschwege, Baumweg 31 – Ausschüsse: Schulausschuss Vorsitzender Nathan Sondheimer. Synagogenausschuss Vorsitzender Isaac Wolff. Finanzausschuss Vorsitzender S. A. Löwenthal. Verwaltungsausschuss der Israelitischen Volksschule Vorsitzender J. Rosenheim. Kuratoriumsausschuss der Thoralehranstalt Jeschiwa Vorsitzender Jos. Rosenbaum. Stiftungsausschuss Vorsitzender Philipp Posen. Kaschrusausschuss Vorsitzender Emil Goldschmidt. Friedhofsausschuss Vorsitzender Simon Mugdan – Steuer: 25 % Reichseinkommenssteuer. Gemeindeetat 1930: ca. 692000. Kulturetat 1930: 77000.

Synagoge Friedberger Anlage 5/6 – Friedhof – Mikwah – Schechitah

Vereine
  • 1. Chewra Kadischa Deschaumri Mitzwoh. Gegründet 1923. Adresse: Vorsitzender Siegfried Strauß, Röderbergweg 26. Zweck und Arbeitsgebiete: Unterstützung Hilfsbedürftiger, Bestattung. Mitglieder 100.
  • 2. Frauenchewro „Schomre Mizwa“. Gegründet 1925. Adresse: Vorsitzende Frau R. Sänger, Röderbergweg 41. Zweck und Arbeitsgebiete: Unterstützung Hilfsbedürftiger, Bestattung. Mitglieder 80.
  • 3. Fürsorgekasse der „Israelitischen Religionsgesellschaft“. Gegründet 1920. Adresse: Vorsitzender Dr. S. Bamberger, Lange Str. 57. Zweck und Arbeitsgebiete: Unterstützung Hilfsbedürftiger, insbesondere des Mittelstandes.
  • 4. Jüdische Frauenvereinigung EV. Gegründet 1907. Adresse: Vorsitzende Paula Nußbaum, Uhlandstr. 38. Zweck und Arbeitsgebiete: Wirtschaftsfürsorge, Kinderfürsorge, Erholungsfürsorge, Stellenvermittlung, Unterhaltung eines Kinderhortes und eines Hortes für jüdische Mädchen. Mitglieder 450.
Anstalten und Einrichtungen
  • Georgine Sara von Rothschildsche Stiftung. Adresse: Rödersbergweg 97. 40 Plätze.
  • Hort für jüdische Mädchen. Adresse: Röderbergweg 29. 110 Plätze.
Unterricht
  • Israelitische Volksschule. Adresse: Röderbergweg 29. Leiter Rektor B. Stern, Schwanenstr. 11. Ca. 800 Kinder
  • Samson-Raphael-Hirsch-Schule. Realschule mit Lyzeum. Adresse: Am Tiergarten 8. Leiter Studiendirektor Dr. Marcus Elias. Ca. 370 Kinder
  • Thora-Lehranstalt Jeschiwa. Adresse: Friedberger Anlage 4. Leiter Dr. Joseph Breuer. Ca. 230 Teilnehmer.
  • Rabbiner Hirsch-Gesellschaft. Adresse: Hanauer Landstr. 15.
Sonstige Vereine
  • Mekor-Chajim-Verein. Adresse: Vorsitzender Fritz Stern, Ostendstr. 22.
  • Liwjas-Chein.
Druckausgabe

Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-33. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden, S. 214-215.

Empfohlene Zitierweise
„Frankfurt am Main [Friedberger Anlage], Synagogengemeinde „Israelitische Religionsgesellschaft““, in: Jüdische Wohlfahrtspflege 1932/33 <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/jgv/id/176> (aufgerufen am 19.04.2024).