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Hessischer Städteatlas

Rotenburg an der Fulda – Blick auf Rotenburg an der Fulda von Nordwesten (Teufelsberg), Ölgemälde von Franz Tonnelier, um 1846

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Blick auf Rotenburg an der Fulda von Nordwesten (Teufelsberg), Ölgemälde von Franz Tonnelier, um 1846

(Stadt Rotenburg, Dienstzimmer des Bürgermeisters, Foto Angela Pooch).
Franz Tonnelier (geb. 12. Nov. 1813 in Rotenburg, gest. 3. Nov. 1881 in Geseke) war der Sohn eines aus Frankreich zugewanderten Hofbeamten in den Diensten von Victor-Amadeus, des letzten regierenden Landgrafen von Hessen-Rotenburg (Kath. Kirchenbuch, S. 27 und 167). Am 16. Aug. 1831 immatrikulierte sich Franz Tonnelier an der Akademie für Bildende Künste in München (Matrikelbücher, Nr. 1918). Zwischen 1836 und 1843 ist er als Maler in Kassel nachgewiesen. Ab Mitte der 1860er Jahre war er wahrscheinlich in Höxter ansässig. Seine letzten Lebensmonate verbrachte er in der Pflegeanstalt Geseke (Schmaling, Künstlerlexikon S. 586). Seine Ansicht Rotenburgs von Südwesten (vgl. die Abbildung auf der Atlasmappe) existiert in mindestens zwei nur leicht voneinander abweichenden Versionen bzw. Kopien. Die hier abgedruckte Ansicht zeigt die Stadt von Nordwesten, vom Teufelsberg aus. Tonnelier wickelt die Stadtkulisse vom Schafhof links bis zum Pavillon am Emanuelsberg am äußersten rechten Bildrand ab. Er legte hierbei weniger Sorgfalt auf die kleingliedrige Wiedergabe architektonischer Details, sondern wollte die Stadt ganz offensichtlich eingebettet in die umliegende Landschaft zeigen. Beide Gemälde gehören zweifellos zu den künstlerisch anspruchsvollsten Ansichten der Stadt und spiegeln die Atmosphäre in der biedermeierlichen Residenzstadt wider.


Hessischer Städteatlas. III,3: Rotenburg an der Fulda
Bearb. von Uta Löwenstein und Holger Th. Gräf, Marburg 2012
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