Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Boykott jüdischer Geschäfte auch in Frankenberg, 1. April 1933
Die Frankenberger Zeitung veröffentlicht einen Aufruf der NSDAP Ortsgruppe in Frankenberg zum Boykott der jüdischen Geschäfte:
Wie in anderen Orten werden ab heute auch hier nach den Anordnungen des Leiters der Abwehrpropaganda gegen die Lügen der Juden die Maßnahmen getroffen. Die SA.-Mannschaften haben die Anweisung erhalten, vor den jüdischen Geschäften Aufstellung zu nehmen. Plakate werden darauf hinweisen, daß ein jeder deutsch denkende Mensch das deutsche Gewerbe unterstützt. Die SA.-Männer sind verpflichtet, eine Liste über diejenigen zu führen, die immer noch glauben, in jüdischen Geschäften kaufen zu müssen. Eine besondere Mahnung ergeht an die Frauenwelt und an die Bevölkerung in den Ortschaften unseres Kreises, die zum großen Teil noch nicht die Gefahr der Juden, die unsere größten Feinde sind, erkannt haben. An die SA.-Männer und die Pg. ergeht die Mahnung, die Anordnung auf schärfste durchzuführen und Listen über die zu führen, die den jüdischen Händler nicht meiden können.
(Frankenberger Zeitung vom 1.4.1933)
(OV)
- Belege
- Wissemann, Chronik der Stadt Frankenberg an der Eder von ihren Anfängen bis 1995, Bd. 2, Frankenberg (Eder) 1996, S. 103
- Empfohlene Zitierweise
- „Boykott jüdischer Geschäfte auch in Frankenberg, 1. April 1933“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3186> (Stand: 16.4.2022)