Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Neonazis feiern „Führergeburtstag“ in Lich-Langsdorf, 24.-25. April 1999

In Langsdorf, einem Ortsteil der südöstlich von Gießen gelegenen Gemeinde Lich, feiern annähernd 500 Angehörige der rechtsextremistischen Skinheadszene den „Führergeburtstag“. Die Veranstaltung in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum Geburtsdatum des von 1933 bis 1945 herrschenden Diktators Adolf Hitler (20. April 1889) wird von Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet besucht. Die Polizei verzichtet am Rande auf Personenkontrollen, die „Geburtstagsgäste“ werden nicht nach Waffen und neonazistischem Propagandamaterial durchsucht.

In den Tagen nach der Veranstaltung gerät der Gießener Polizeipräsident Manfred Meise (SPD) unter Druck, das passive Verhalten seiner Einsatzkräfte zu rechtfertigen. Neben dem Innenministerium, das anhand eines Berichts der Gießener Polizei den „Gesamtvorgang [...] unter allen Aspekten prüfen“¹ will, sind es Besonders auch Mitglieder von Meises eigener Partei, die kritisieren, dass die Veranstaltung ohne ein Einschreiten der Polizei toleriert wurde.
(KU)

1. Die Welt online: Kritik an der Polizei nach Skinhead-Treffen in Hessen: Neonazis feierten unbehelligt Hitler-Geburtstag (Bericht vom 29.4.1999) / von Peter Scherer, URL: http://www.welt.de/print-welt/article570743/Kritik-an-der-Polizei-nach-Skinhead-Treffen-in-Hessen.html (eingesehen am 12.2.2014). ↑