Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Absturz eines Starfighters der Luftwaffe bei Fritzlar, 5. Mai 1970

Ein Kampfflugzeug der Bundeswehr vom Typ RF-104G „Starfighter“ berührt bei einer Aufklärungs-Übung im Tiefflug einen Berghang und stürzt in ein Waldstück zwischen dem Fritzlarer Ortsteil Geismar und der Ortschaft Edertal-Wellen (Landkreis Waldeck-Frankenberg). Der Pilot, Oberstleutnant Werner Frey, kommt bei dem Unfall ums Leben. Frey und sein Flugzeug gehören zu dem 1959 aufgestellten Aufklärungsgeschwaders (AG) 51 „Immelmann“, das 1969 vom oberbayerischen Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) nach Bremgarten (Gemeinde Hartheim am Rhein, Baden-Württemberg) verlegt worden war. Nach dem ersten Absturz eines deutschen „Starfighters“ 1961 bei Korbach ist dies der zweite schwere Flugunfall mit Bundeswehrmaschinen des Modells F-104 bei Flügen im hessischen Luftraum. Oberstleutnant Frey war erst im vorangegangenen März im baden-württembergischen Engen (Landkreis Konstanz) mit einer anderen RF-104G bei dem Versuch, die Kollision mit einem weiteren Flugzeug zu verhindern, seinem Schicksal knapp entronnen. Er verlor die Kontrolle über die Maschine, konnte aber seinen abstürzenden „Starfighter“ rechtzeitig mit dem Schleudersitz verlassen.

Die Unglücksmaschine von Geismar/Wellen trägt die Kennung „23+93“. Der ausgelöste Großalarm ruft Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften und Fritzlar zur Unfallstelle, Sanitäts- und Einsatzfahrzeuge des in der Fritzlarer Georg-Friedrich-Kaserne stationierten Flugabwehrbataillons 2 beteiligen sich an Absperr- und Räumarbeiten. An der Absturzstelle erinnert ein Gedenkstein an das Geschehen.
(KU)