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Nationalflagge (Großbritannien)

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Elisabethenbrunnen (Unterer Brunnen, Kurbrunnen), vor Augusta-Allee 10

Der Elisabethenbrunnen, benannt nach der Ehefrau Landgraf Friedrichs VI. und Tochter des englischen Königs Georg III., gilt als wichtigster Brunnen für die Entwicklung des Homburger Kurwesens. Die Quelle diente ursprünglich der Salzgewinnung und war direkt mit der Saline verbunden. 1834 untersuchte Medizinalrat Dr. Christian Trapp die medizinischen Eigenschaften. Nach erfolgreichen Anwendungen und der Wasseranalyse durch Justus Liebig 1836 wurde die bis dahin schwer zugängliche Quelle gefasst. Der Brunnen, ursprünglich auch „Trinkquelle“, „Nieder-" oder "Kurbrunnen“ bezeichnet, erhielt in den späten 1850er Jahren einen gusseisernen Pavillon, der allerdings auf die oberflächlichen Wasseradern drückte, so dass in den 1860er Jahren weitere bauliche Maßnahmen, darunter die Tieferlegung, erfolgten. Louis Jacobi schuf 1870/71 eine neue neobarocke Brunneneinfassung mit Treppen, die zur Wandelhalle vor dem Palmenhaus hochführten. 1916 wurde der Bildhauer Hans Dammann, der auch den Durstbrunnen ausführte, mit der Neugestaltung des Elisabethenbrunnens betraut. Er verband antikes Formengut mit Ideen von Kaiser Wilhelm II. So entstand eine quer zur Blickachse der Brunnenallee liegende und ins Parkgelände eingebundene Architektur, die sich durch zwei halbrund geführte Freitreppen auf zwei Ebenen entfaltet. Dem gegenüber befindet sich ein ionischer Monopteros mit der Göttin Hygeia im Zentrum. Dass der Bau während des Ersten Weltkriegs ausgeführt wurde, führte Dammann in seinem Erläuterungsbericht zur Baubeschreibung aus: So wurde "auf Wunsch S. M. des Kaisers [...] noch während des Krieges mit der Bauausführung begonnen, um auch unseren tapferen Kriegern und Verwundeten die Heilwirkung des völlig erneuerten und monumental gestalteten Brunnens recht bald zustatten kommen zu lassen". Aufgrund der nun völlig neu gestalteten Situation um den Brunnen mussten das Palmenhaus und die Wandelhalle abgebrochen werden.

Abbildungen

Vorschau
Der Elisabethenbrunnen in Bad Homburg
Farblithographie unbekannten Datums
(Historische Ansichten)

Vorschau
Der Elisabethenbrunnen in Bad Homburg
Farblithographie um 1863
(Historische Ansichten)

Vorschau
Der Elisabethenbrunnen in Bad Homburg
Lithographie nach 1870
(Historische Ansichten)

Vorschau
Der Elisabethenbrunnen in Bad Homburg
Aufnahme zwischen 1918 und 1945
(Fotos, zeitgenössisch)

Vorschau
Der Elisabethenbrunnen in der Stadtkarte 1:5.000
Ausschnittvergrößerung
(Pläne, Grundrisse, Zeichnungen)

Baugeschichte

Erbauung
Ende 17. Jahrhundert
Umbau
1834 (wiederentdeckt), 1835-1836, 1857-1858, 1859-1860, 1870-1871, 1912 (neu gefasst)
Neubau
1916-1919

Lage

Vernetzung

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Bereich
Sozial- und Gesundheitswesen
Trägerschaft
öffentlich
Schlagwörter
Brunnen  

Nachweise

StA HG, A 03, Nr. 395
StA HG, E II, Nr. 55
StA HG, E 41, Nr. 228
Bilder und Dokumente S. 18
Kurpark S. 28-29
Baeumerth, Fremde S. 7, 201-206
Baeumerth, Kennen S. 44-46
Baeumerth, Königsschloß S. 31-33
Brückl, Elisabethenbrunnen
Dölemeyer, Jacobi S. 96
Fechtner, Altes Bad Homburg S. 62
Lingens, Frühgeschichte S. 18-25
Lotz, Geschichte 2 S. 116, 262-263, 306
Rowedder, Denkmaltopographie S. 268-269
Walsh, Trapps S. 71

DenkXweb

Empfohlene Zitierweise

„Elisabethenbrunnen (Unterer Brunnen, Kurbrunnen), vor Augusta-Allee 10“, in: Orte der Kur <https://www.lagis-hessen.de/de/odk/record/id/1086> (aufgerufen am 01.05.2024)