Eingeschossige klappsymmetrische Dreiflügelanlage des Historismus aus roten Sandstein und gelbem Klinker im Stil der italienischen Hochrenaissance
Bis zur Eröffnung des Kaiser-Wilhelms-Bades 1890 waren die Badeeinrichtungen wie Kurhausbad, Parkbad oder Gasbad von den Quellen so weit entfernt, dass man befürchtete, das Wasser würde während des Transports Qualitätseinbußen erleiden. Zwar wurde lange Zeit über ein Badehaus nahe der Quellen diskutiert, doch erst 1887 konnte der Grundstein gelegt werden - anlässlich des 90. Geburtstags seines Namensgebers Kaiser Wilhelm I. Damit wurde den Bedürfnissen nach einem zeitgemäßen repräsentativen und quellennahen Bau entsprochen. Allerdings handelte es sich bei diesem Bautypus einer zentralen Badearchitektur um eine relativ späte Umsetzung. Die Pläne stammten von Architekt Louis Jacobi, die aufwendige Kuppelkonstruktion von der Eisen- und Metallgießerei Rompel. Das Bad vereinte verschiedene therapeutische Einrichtungen, wie Mineralwasserbäder und –duschen, Solesprudelbäder, Inhalationen und Massagen, unter einem Dach. 1906 wurden Moorbadezellen am Mittelflügel der Anlage angebaut und 1932 eine Tonschlammabteilung eingerichtet. Aufgrund der rasanten medizinischen Entwicklung veränderten sich die Anwendungen im Laufe der Zeit erheblich. Noch heute gehört das Kaiser-Wilhelms-Bad zu den zentralen Einrichtungen des Kurbetriebs und ist gleichzeitig Sitz der Kur- und Kongress GmbH.
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StA HG, A 03, Nr. 187
Bilder und Dokumente S. 18, 105
Kurpark S. 62-63
Baeumerth, Fremde S. 34, 134, 210
Baeumerth, Kennen S. 46-48
Dölemeyer, Jacobi S. 98-101
Fechtner, Altes Bad Homburg S. 55
Jotzu, Inszenierung
Quurck, Kuranwendungen S. 86-92
Rowedder, Denkmaltopographie S. 272-273
Schumacher, Kaiser-Wilhelm-Bad
Walsh, Schornsteine S. 100-102
„Kaiser-Wilhelms-Bad, Kisseleffstraße 45“, in: Orte der Kur <https://www.lagis-hessen.de/de/odk/record/id/1084> (aufgerufen am 02.05.2024)