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Kaltwasser-Heilanstalt „Am Pfingstbrunnen“, Mariannenweg 11

Der Inhaber der Homburger Engel-Apotheke, Dr. Julius Hoffmann, errichtete 1853 in seinem Garten am „Pfingstbrunnen“ nahe der Tannenwald-Allee eine Kaltwasser-Heilanstalt. Das Gelände eignete sich für diese Art Badeanstalt, da es von einem tiefen Graben und einem frischen Bach durchzogen war. Das natürliche Geländegefälle ermöglichte die Einrichtung diverser Formen von Duschen und Bädern. 1859 ging die Anstalt für wenige Jahre an den Landgräflichen Geheimrat Georg Ferdinand Fenner über, der sie unter der ärztlichen Leitung des Badearztes Dr. Wilhelm Deetz betrieb und 1864 an den Badearzt Dr. Eduard Friedlieb verkaufte. In den 1870er Jahren bekam das Etablissement eine starke Konkurrenz: Der Darmstädter Arzt Dr. Wilhelm Zimmermann hatte in der Dorotheenstraße 45 eine Badeanstalt eingerichtet, die neben kalten Bädern und Duschen auch Massagen und Heilgymnastik anbot. Die Werbung der älteren Anstalt am Pfingstbrunnen verlegte nun den Schwerpunkt deutlich auf die romantische Parkanlage, die nun noch durch einen kleinen Café-Betrieb ergänzt wurde. 1878 verstarb Dr. Friedlieb, die Badeanstalt ging in den Besitz des Stabsarztes Dr. Ludwig Becker und des Hauptmanns a.D. Ernst Dedo von Bassewitz über. Obwohl die neuen Betreiber zunächst in eine umfassende Sanierung investierten, konnte die Heilanstalt am Pfingstbrunnen gegenüber der Konkurrenz in der Innenstadt kaum noch bestehen, und als die Lizenz zum Café-Betrieb 1884 nicht mehr verlängert wurde, verkauften Becker und von Bassewitz das Grundstück an den Frankfurter Kaufmann Louis Krebs-Pfaff, der dort eine Sommerfrische errichten ließ. Das Gebäude mit der Adresse Mariannenweg 11 ist vermutlich das letzte noch erhaltene Gebäude der alten Kaltwasser-Heilanstalt.

Abbildungen

Baugeschichte

Erbauung
1852
Erwähnung
1852
Abriss
1885

Lage

Vernetzung

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Bereich
Sozial- und Gesundheitswesen
Trägerschaft
privat
Schlagwörter
Badeanstalten   Cafés  

Nachweise

Literatur:
Averbeck, Von der Kaltwasserkur
Friedlieb, Der Kurort
Friedlieb, Pharmakodynamische Bedeutung
Friedlieb, Station minérale
Friedlieb, The Watering-Place
Friedlieb, Ueber Gebrauch
Hoeber, Bad Homburg und sein Heilapparat
Hoeber, Homburg and its resources
Hoeber, Hombourg. Ses Eaux Minérales
Hoffmann, Homburger Heilquellen
Zimmermann, Orthopädische, medicinisch-gymnastische und Wasser-Heilanstalt
Quellen:
Akte „Errichtung von Kaltwasserheilanstalten“ (StAHG C 02 Kurverwaltung 5c (Karton 22))
Akte „Tannenwaldallee“ (StAHG A 03 Städtische Amtsbücher und Akten 1866-1945 18.a.5 Wirtschaftskonzessionen (Karton 202))
Baupläne „Tannenwaldallee 8“ (StAHG S 02 Bauplansammlung Nr. A 468)
Kontraktenbücher:
1845-1852 (StAHG A 02 Städt. Amtsbücher und Akten 1816-1866 9m (Karton 50))
1857-1864 (StAHG A 02 Städt. Amtsbücher und Akten 1816-1866 9m (Karton 52))
1864-1867 (StAHG A 03 Städt. Amtsbücher und Akten 9l (Karton 387))
1874-1881 (StAHG A 03 Städt. Amtsbücher und Akten 1866-1945 9l (Karton 388))
1881-1889 (StAHG A 03 Städt. Amtsbücher und Akten 1866-1945 9l (Karton 388))
Flurbuch, Bd. 1 (StAHG A 02 Städt. Akten und Amtsbücher 9g (Karton 33)
Sitzungsprotocoll des Gemeinderaths zu Homburg vom 12.3.1863 (StAHG A 02 Städt. Amtsbücher und Akten 1816-1866 14 h (Karton 95))
Werbeblatt „Pfingstbrunnen. Kalte Bäder in allen Arten. Homburg v. d. Höhe.“ (StAHG E 08 Nachlass Dr. Wilhelm Deetz Mappe I. 27)

Empfohlene Zitierweise

„Kaltwasser-Heilanstalt „Am Pfingstbrunnen“, Mariannenweg 11“, in: Orte der Kur <https://www.lagis-hessen.de/de/odk/record/id/1675> (aufgerufen am 01.05.2024)