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Herzogtum Nassau 1819 – 38. Nastätten

Niedermeilingen

Ortsteil · 360 m über NN
Gemeinde Heidenrod, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

13 km nordwestlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage:

Geschlossene Siedlung mit regelhaften Grundrißmerkmalen in erhöhter Lage über dem zum Seitzgraben (Meilinger Bach) abfallenden Gelände. Kirche auf einem Felssporn am südlichen Ortseingang.

Ersterwähnung:

um 1117

Historische Namensformen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3421517, 5560867
UTM: 32 U 421473 5559083
WGS84: 50.178738° N, 7.900191° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439005130

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 497, davon 202 Acker (= 40.64 %), 45 Wiesen (= 9.05 %), 233 Holzungen (= 46.88 %)
  • 1961 (Hektar): 493, davon 243 Wald (= 49.29 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1587: 11 Hausgesäße
  • 1809: 223 Einwohner
  • 1827: 208
  • 1885: 285, davon 281 evangelisch (= 98.60 %), 4 katholisch (= 1.40 %)
  • 1961: 284, davon 242 evangelisch (= 85.21 %), 42 katholisch (= 14.79 %)
  • 1970: 296

Diagramme:

Niedermeilingen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1530 und 1629: Hessische Niedergrafschaft, Amt Hohenstein
  • 1806-1813: Kaiserreich Frankreich, Niedergrafschaft Katzenelnbogen (sog. pays reservés unter dem vom Departement Donnersberg beauftragten Präfekten Balthasar Pietsch; Verwaltung weiterhin in Langenschwalbach)
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Untertaunuskreis

Gericht:

  • 1268: scabini de Mylingen (Meilinger Schöffenstuhl)
  • 1816: Amt Hohenstein
  • 1817: Amt Langenschwalbach
  • 1849: Justizamt Langenschwalbach
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Langenschwalbach
  • 1867: Amtsgericht Langenschwalbach

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebiebtsreform zur neu gebildeten Gemeinde Heidenrod.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Vermutlich über den Besitz der Abtei Prüm gelang es den Herren und späteren Grafen von Katzenelnbogen, sich in Niedermeilingen festzusetzen. Auch das Stift St. Goar hatte Rechtstitel von Prüm übernommen. Graf Berthold von Katzenelnbogen verpfändete den Ort an den Rheingrafen Wolfram. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Niedermeilingen wieder als Katzenelnbogisches Gut behandelt. Das bolandische Lehnsbuch aus der Mitte des 13. Jahrhunderts nennt bolandische Güter und Gefälle zu Meilingen als Lehen Heinrichs von Gerhardstein. Die Vogtei trugen 1381 die von Gerhardstein von den Grafen von Katzenelnbogen zu Lehen.
  • 1361 im Weistum des Vierherrengedings auf dem Einrich genannt.

Zehntverhältnisse:

Um 1117 überträgt Erzbischof Bruno von Trier auf Bitte des Abtes Adelbert von Schaffhausen und seines Freundes, des Grafen Tuto von Lurenburg, dem Kloster des heiligen Florin zu Lipporn den Zehnten zu Meilingen.

Der Zehnte steht später dem Stift St. Goar zu.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Um 1534: Pfarrer
  • Heutige Kirche 1768-69 errichtet

Pfarrzugehörigkeit:

1583 gehören Münchenroth und Obermeilingen zum Kirchspiel Niedermeilingen.

Patronat:

1583 haben die Landgrafen von Hessen das Patronatsrecht inne.

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Indigena um 1534

Reformierter Bekenntniswechsel: 1605, 1626 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Marienfels

Kultur

Schulen:

Schulmeister: Heinrich Jakob Piscator bis 1600

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Niedermeilingen, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10805> (Stand: 16.10.2018)