Historisches Ortslexikon
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 74. Herzberg - Gerichtsstätten
- Gerichtsplatz in Berfa
Berfa
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Stadtteil · 305 m über NN
Gemeinde Alsfeld, Vogelsbergkreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
6,5 km östlich von Alsfeld
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen im Talgrund der Berfa. Ortskern mit straßendorfartiger Bebauung entlang der überörtlichen Durchgangsstraße. Kirche in östlicher Randlage; vor der Kirche stand 1714 eine geleitete Linde (Gemarkungskarte). Moderne Bebauung vor allem im Südosten des Ortes.
Straße Ottrau - Lingelbach bzw. Eifa mit Anschluss an die Bundesstraße 62.
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Ersterwähnung:
1282
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Ottrau.
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Historische Namensformen:
- superior Berfe (1282) [Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 139]
- Berfe (1295)
- Ober-Berphe (1302)
- Berff(e) (1524)
- Obernberf (um 1580)
- Berf (1585)
- Berffa [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840-1861]
- [vgl. auch Berfhof (Nieder-Berfa)]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1930/1943
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Älteste Gemarkungskarte:
1714
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3525516, 5626342
UTM: 32 U 525432 5624531
WGS84: 50.771984° N, 9.360665° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
535001040
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Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 1009 stellbares Land, 360 Wiesen, 27 Gärten, 57 Triesche, 47 Wald.
- 1885 (Hektar): 588, davon 275 Acker (= 46.77 %), 138 Wiesen (= 23.47 %), 140 Holzungen (= 23.81 %)
- 1961 (Hektar): 685, davon 99 Wald (= 14.45 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 42 Hausgesesse.
- 1639: 17 Hausgesesse, 3 Witwen. 1681: 37 Hausgesesse, 4 Ausschuss, 1 Junggeselle.
- 1750: 2 Schneider, 1 Maurer, 6 Leineweber, 2 Müller, 2 Schmiede, 1 Botgänger, 2 Tagelöhner, 2 Branntweinbrenner und -schenker, 1 Wirt.
- 1750: 41 Wohnhäuser mit 211 Einwohnern.
- 1834: 370, 1885: 523 Einwohner.
- 1838 (Familien): 30 Ackerbau, 21 Gewerbe, 28 Tagelöhner.
- 1861: 465 evangelisch-reformierte Einwohner, 6 Juden.
- 1885: 523, davon 520 evangelisch (= 99.43 %), 0 katholisch, 3 Juden (= 0.57 %)
- 1925: 633, 1939: 669, 1950: 853, 1961: 754, 1970: 728 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 173 Land- und Forstwirtschaft, 165 produzierendes Gewerbe, 28 Handel und Verkehr, 18 Dienstleistung und Sonstiges.
- 1961: 754, davon 721 evangelisch (= 95.62 %), 31 katholisch (= 4.11 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1569: Gericht Ottrau, das seit 1632 in Personalunion vom Schultheiß des Amtes Neukirchen versehen wird
- 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Breitenbach
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Oberaula
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Vogelsbergkreis
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Altkreis:
Ziegenhain
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Gericht:
- 1822: Justizamt Oberaula
- Seit 1867: Amtsgericht Oberaula
- Seit 1945: Amtsgericht Neukirchen
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Gemeindeentwicklung:
1.4.1953: Umgemeindung der Wohnplätze Mittel- und Unter-Konrode (17 Einw.) von der Gemeinde Lingelbach.
Am 1.8.1972 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Alsfeld.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1295 verkauft Otto genannt Slencwebe Kloster Immichenhain seine sämtlichen Güter in Berfa.
- 1302 verzichten der Alsfelder Bürger Berthold Institor und Konrad von Schönberg auf alle Güter in Ober-Berfa, die der Ritter Ludwig von Marburg und seine Angehörigen Kloster Immichenhain geschenkt hatten.
- 1344 kauft das Kloster von der Alsfelder Bürgerfamilie Schneider deren Erbschaft aus dem Gut zu Ober-Berfa.
- 1346 bekennt der Alsfelder Bürger Mansel Pfannkuchen, dass er sein Gut in Ober-Berfa, unter der Linde bei der Mühle gelegen, dem Kloster Immichenhain verkauft hat.
- 1360/67 bezieht das Kloster in Ober-Berfa, insgesamt Einkünfte von 4 Beständern (Staatsarchiv Marburg S 635 ZU II a).
- 1524 beziehen die Augustiner zu Alsfeld Einkünfte von einer Hofreite, einem Gut und einem Acker bei dem Kirchhof zu Berfa.
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Zehntverhältnisse:
Um 1585 steht der Zehnte zu 3 Vierteln Kanzler Feigen Erben, zu 1 Viertel den Winold Erben zu.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1569: nach Ottrau eingepfarrt.
1585 und später: Filiale von Ottrau.
Seit 1837: Filiale von Lingelbach.
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Diakonische Einrichtung:
1943-1955 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation vermutlich um 1527.
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Juden:
Mentel Levi, geboren 1798, verheiratet seit 1828 mit B. Flaut aus Ottrau, lebte als Viehhändler in Berfa.
1835: 5, 1861: 6 Juden.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Vgl. Besitz.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 14 f.
- Zitierweise ↑
- „Berfa, Vogelsbergkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10062> (Stand: 1.4.2022)