Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 27. Erbach
Weitere Informationen
Brensbach
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Ortsteil · 178 m über NN
Gemeinde Brensbach, Odenwaldkreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
15 km nordwestlich von Erbach
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf im Granitgebiet bei einseitiger Tallage.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Reinheim – Reichelsheim ("Gersprenztalbahn"; "Odenwälder Lieschen") (Inbetriebnahme der Strecke 10.10.1887) bis Stilllegung der Strecke im Mai 1964.
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Ersterwähnung:
vor 1223
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Historische Namensformen:
- Brendisbach (1223) [Kopiar 1. Hälfte 13. Jahrhundert, Codex Eberhardi 1 177 vb, S. 337 = Dronke, Traditiones, S. 63 Capitulum 32. Datierung nach dem Todesdatum Gerhards I. von Erbach vor 1223 Mai 13]
- Brenspach (1321)
- Brensbach (1335)
- Brenspach (1367)
- Brenspach (1385)
- Brenspaeh (1399)
- Brenspach (1425)
- Bremßpach (1436)
- Brenßpach (1443)
- Brenßbach (1547)
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Bezeichnung der Siedlung:
- Dorf (1321)
- villa (1367)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3491514, 5515118
UTM: 32 U 491442 5513352
WGS84: 49.772573° N, 8.88115° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
437003020
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 2249, davon 1555 Acker, 258 Wiesen, 355 Wald
- 1961 (Hektar): 592, davon 112 Wald (= 18.92 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1633: 186 Einwohner
- 1829: 1079 Einwohner
- 1961: 1409, davon 1187 evangelisch (= 84.24 %), 199 katholisch (= 14.12 %)
- 1970: 1565 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1430 gehört der hessische Teil zum Amt Lichtenberg, während die Schenken von Erbach mit dem pfälzischen Teil belehnt sind.
- Zum Märkergericht der Klinger Mark gehörig
- 1621 gehört der pfälzische Anteil zum Amt Umstadt
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Lichtenberg, Rosdorfer Reiswagen (halb), andere Hälfte: pfälzisches Lehen der Grafschaft Erbach-Erbach, Amt Reichenberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt erhält auch den kurpfälzischen Anteil
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Domaniallande, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
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Altkreis:
Dieburg
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Gericht:
- Zum Zentgericht Umstadt
- 1384 erhält Schenk Heinrich von Erbach ein Viertel des Gerichts von Fulda zu Lehen
- 1443 belehnt Pfalzgraf Ludwig Schenk Philipp von Erbach mit seinem Teil am Gericht nach fuldischem Lehnrecht
- 1820: Landgericht Lichtenberg
- 1821: Landgericht Reinheim
- 1879: Amtsgericht Reineim
- 1968: Amtsgericht Dieburg
- 1973: Amtsgericht Höchst
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Gemeindeentwicklung:
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Brensbach, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Brensbach.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Vor 1223 erhält der Gerhard I. Schenk von Erbach ein fuldisches Lehen über eine Hufe sowie sechs Hübner und den Zehnten in Nieder-Kainsbach, Brensbach und Ober/Nieder-Klingen sowie eine Hube und eine Mühle in Huppelnheim. 1321 erfolgt ein Schiedsspruch des Abtes von Fulda zwischen Schenk Eberhard d.J. und d.Ä. um das Viertel des Dorfes Brensbach. 1335 verspricht Schenk Konrad von Erbach dem Ulrich von Bickenbach und seinem Enkel, Graf Eberhard von Katzenelnbogen, ihre Anteile am Dorf für 152 Pfund Heller wiederkäuflich zu geben. 1385 verkauft Hans Pavey seinen Anteil an dem Hof, dessen andere Hälfte Contzce Clebiß gehört, nebst Zubehör und mit Willen seines Lehensherren, Schenk Eberhard von Erbach. 1390 weist der Abt von Fulda Schenk Konrad von Erbach an, seine bisherigen Fuldischen Lehen künftig vom Pfalzgrafen, dem er sie verkauft habe, zu empfangen. 1443 erhält Schenk Philipp von Erbach von Pfalzgraf Ludwig das Dorf, Vogtei, Gericht seinen Teil mit allem Zubehör als fuldisches Lehen. Ende des 16. Jahrhunderts gehört das Dorf je zur Hälfte den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Erbach (als pfälzisches Lehen).
- 1803 kommt der pfälzische Anteil an das Großherzogtum Hessen, 1806 der Erbachische
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Zehntverhältnisse:
1385 verkauft der Edelknecht Hans Pavay den großen und den kleinen Zehnten mit Willen seines Lehnsherrn Schenk Eberhard von Erbach und seiner Ganerben Dieter Gans, Konrad Rabenold und Conz Clebiß für 700 Gulden dem Conz Echter.
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Ortsadel:
1257-1410
Ab 1257 werden Angehörige des Adelsgeschlechtes von Brensbach urkundlich genannt. Sie gehörten vermutlich schon ab 1214 mit Fridericus de Ertbach zu den Burgmannen von Schloss Erbach und erhielten von der Herrschaft Erbach die für sie namensgebenden Lehen zu Brensbach mit dem Ritter Friedrich von Brensbach zwischen 1255 und 1257.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1387 Pfarrei, Pfarrer zu Brensbach.
- Spätgotische Pseudobasilika auf fast quadratischem Grundriß. Ältester Bauteil ein im Westen vorgelagerter Turm (datiert 1503). Wohl anstelle eines romanischen Vorgängerbaus.
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Patrozinien:
- Markus
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Pfarrzugehörigkeit:
Zum Kirchspiel gehören Nieder-Kainsbach und Mummenroth
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Patronat:
1387 haben die Schenken von Erbach das Patronatsrecht als pfälzisches Lehen
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Nikolaus Rotschuver nach 1524 bis vor 1555, seit 1526 evangelisch.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
- Kultur ↑
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Schulen:
1609 Errichtung einer Schule; 1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhausbau 1896
- Wirtschaft ↑
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Zoll:
1374 trägt Schenk Heinrich von Erbach dem Pfalzgrafen Ruprecht seinen Zoll in Brensberg zu Lehen auf.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Müller, Starkenburg, S. 87-89
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 98
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 65
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 156-169
- Thomas Steinmetz, Schenken von Erbach, S. 94-95
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 73, 89f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 30
- Zitierweise ↑
- „Brensbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13967> (Stand: 24.2.2022)