Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Schaf

Höllerbach(er) · Winter1
Deutung
Zu ahd. scâf, mhd. schâf st. N. ‚Schaf‘. Die Schafhaltung hat als wichtiger Erwerbszweig reichen Niederschlag in FlN gefunden; zahlreiche Namen beziehen sich auf Ställe: Schafhof, -scheuer, -haus, -lager, -pferch sowie auf Weide- und Lagerplätze. In einigen Fällen scheint die Person des Schafhalters oder der FamN namengebend zu sein; so in der Schafskelter in Auerbach nach dem Zimmermann Hans Schaff (1518)1; vielleicht in Harpertshausen, wobei das Fugen-s kein klares Kriterium bildet, denn auch Schaf flektiert stark; ebenso in Eberstadt, wo Umdeutung zu Schafnuss ‚Walnuss‘ (Juglans regia) erfolgte2.
Literatur
Gottschald 424; Schützeichel 254, Lexer 2, 628; Kluge/Seebold 709; DWB 8, 1992 f.; SHessWb 5, 143 f., PfälzWb 5, 836 f.; Bach 2, § 326; Dittmaier (1963), S. 258, Ramge (1979), S. 253, Zernecke (1991), S. 445 f., Vielsmeier (1995), S. 420 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Schaf; DWB: → schaf; Lexer: → schaf; PfälzWb: → schaf; Wörterbuchnetz: → Schaf
Anmerkung zu den Belegen
Mittlere Auswahl.
Referenz
Vgl. Schafets.

1 Kunz (1983), S. 186.
2 Marzell 2, 1056, DWB 8, 2044.