Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Hafer

Deutung
Meist zu ahd. habaro, mhd. habere, haber sw. st. M., fnhd. haber ‚Hafer‘ (Avena sativa), mit Flexions-s wohl auch zum FamN Haber. Die Namen verweisen in der Regel auf Anbauflächen des Getreides. In den historischen Belegen taucht erst seit dem 18. Jh. die aus dem Niederdt. stammende Form Hafer auf, die das ältere oberdt. Haber verdrängt. Der Beleg aus Ober-Kainsbach stellt sich zu Haferapfel ‚Apfelsorte, die zur Haferernte reift‘; beim Namen Haferkasten (Bessungen) handelt es sich wohl um einen Scherz- oder FormN (zu fnhd. haberkasten ‚Kasten zum Aufbewahren des Hafers‘).
Literatur
Gottschald 229; Karg-Gasterstädt/Frings 4, 530 f., Lexer 1, 1134, Baufeld 117; Kluge/Seebold 347; DWB 4, 2, 78 s. u. Haber; SHessWb 3, 37 f., PfälzWb 3, 565; Marzell 1, 531, Bach 2, § 322; Ramge (1979), S. 138, Zernecke (1991), S. 205. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Hafer; DWB: → haber; PfälzWb: → hafer; Wörterbuchnetz: → Hafer