Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Blauel

Deutung
Zu ahd. bliuwil, mhd. bliuwel st. M. ‚Mörserkeule, Holz zum Klopfen, Bleuel‘, einer Ableitung vom Verb ahd. bliuwan, mhd. bliuwen st. V. ‚schlagen‘. Da der Diphthong /iu/ im Mitteldeutschen vor /v/ weithin nicht zu //, sondern zu // monophthongiert wird, entsteht hess. Blauel. Bei den Blauel-Belegen handelt es sich um FormN für breite, annähernd quadratische Flurstücke, deren Gestalt einem Bleuelbrett ähnelt. Gelegentlich liegt aber auch ein FamN zu Grunde: In Trebur zeigt die Belegreihe sehr anschaulich, wie ein BesitzerN Bluel zum BT des FlNs wird1.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 1, 1221 f., Lexer 1, 310; DWB 2, 111; SHessWb 1, 938 f., PfälzWb 1, 997; HessFlNAtl K. 59; Dittmaier (1963), S. 34, Ramge (1979), S. 80 f., Zernecke (1991), S. 91, Vielsmeier (1995), S. 66 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Blauel; PfälzWb: → blauel; Wörterbuchnetz: → Blauel
Referenz
Vgl. Blau.

1 Gockel (2001), S. 6.