Südhessisches Flurnamenbuch
Wüst
- → Leonhard · Nuss
- Deutung
- Zu ahd. wuosti, mhd. wüeste, wuoste ‚unbewohnt, öde, einsam, verlassen‘. Es handelt sich um unkultiviertes Gelände, das nicht nutzbar war oder nach einer früheren Nutzung aufgelassen wurde. Als Ableitung zum Adjektiv steht daneben in Lengfeld und in Groß-Rohrheim das Substantiv ahd. wuosti, mhd. wüeste st. F. ‚Wüste‘ in der Bedeutung ‚unkultiviertes Grundstück‘. Vielfach erfolgte die Namengebung, wie etwa in Lorsch1, in Anschluss an die Verwüstungen des 30jährigen Krieges.
- Literatur
- Schützeichel 331, Lexer 3, 981 f., Baufeld 253; Kluge/Seebold 900; DWB 14, 2, 2418 f. s. u. Wüst u. 2440 s. u. Wüste; PfälzWb 6, 1505; Bach 2, § 372; Dittmaier (1963), S. 350, Ramge (1979), S. 304, Zernecke (1991), S. 583, Vielsmeier (1995), S. 543. 〈für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich〉
- Vernetzung
- MHFB: → Wüst; DWB: → wuest · wueste; PfälzWb: → wuest; Wörterbuchnetz: → Wüst
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1 Fecher (1941), S. 118.