Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 60. Marburg
Weitere Informationen
Bauerbach
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Stadtteil · 267 m über NN
Gemeinde Marburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
4 km östlich Marburg
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Süden in den Bauerbachgrund abfallenden Mittelterrassenrücken. Kirche mit geringen Resten eines Wehrkirchhofs im nördlichen Ortsbereich. Moderne Wohnsiedlung im Nordwesten.
Straße Schröck - Ginseldorf südlich am Ortskern vorbeiführend. Straße Marburg - Großseelheim bzw. Kleinseelheim (Zweig der alten Köln-Leipziger Messestraße, zugleich alte Landstraße nach Kirchhain).
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Ersterwähnung:
1238
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Marburg.
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Historische Namensformen:
- Burbach (1238) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, Nr. 3]
- Burebach (um 1248)
- Baurbach (1571)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1297) [Franz, Kloster Haina 1, Nr. 864]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1915/1916
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Älteste Gemarkungskarte:
1807
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3488060, 5631370
UTM: 32 U 487990 5629557
WGS84: 50.817617° N, 8.829517° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
534014040
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Frühere Ortskennziffer:
534014342
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Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 924 stellbares Land, 143 Wiesen, 30 Gärten, 81 Triesche, 12 Wald
- 1885 (Hektar): 301, davon 220 Acker (= 73.09 %), 35 Wiesen (= 11.63 %), 8 Holzungen (= 2.66 %)
- 1961 (Hektar): 815, davon 510 Wald (= 62.58 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1592: 19 Haushalte
- 1664: 13 Haushalte
- 1747: 145 Einwohner
- 1838 (Familien): 21 Ackerbau, 9 Gewerbe, 13 Tagelöhner 30 nutzungsberechtigte, 7 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 6 Beisitzer
- 1861: 287 römisch-katholische, 8 evangelisch-lutherische Einwohner
- 1885: 237, davon 1 evangelisch (= 0.42 %), 236 katholisch (= 99.58 %)
- 1961 (Erwerbspersonen): 97 Land- und Forstwirtschaft, 77 Produzierendes Gewerbe, 27 Handel und Verkehr, 44 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 532, davon 14 evangelisch (= 2.63 %), 518 katholisch (= 97.37 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1395 und später: Amt Amöneburg
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Amöneburg, Amtsvogtei Amöneburg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Amöneburg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Amöneburg
- 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Amöneburg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
- 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Altkreis:
Marburg
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Gericht:
- 1821: Landgericht Marburg
- 1850: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.7.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinde in die Stadtgemeinde Marburg.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 1248 bezieht das Erzstift Mainz Einkünfte aus Güterbesitz.
- 1297 kauft Kloster Haina Güter mit Höfen, die früher der Begine (?) Mechthild von Bauerbach gehörten. 1340 erwirbt Haina Hof und Güter, die vor 1320 den von Schröck gehörten. Weitere Güter sowie 1 Haus erwirbt das Kloster 1420.
- 1305 erwirbt der Deutsche Orden Marburg mit der Seelheimer Vogtei der Hobeherren Einkünfte aus Güterbesitz in Bauerbach. 1358 und 1455 verfügt der Deutsche Orden über 2 Höfe mit 107 Morgen Ackerland und 13 ½ Morgen Wiesen. 1567/82 hat der Deutsche Orden seinen Güterbesitz an 4 Pächter ausgetan (1707: 3 ganze und 2 halbe Höfe).
- 1 Lehnshof in Bauerbach gehört den Amöneburger Stiftsherren, 1 Hof des Kloster Haina ist im Besitz der von Schwalbach.
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Zehntverhältnisse:
Der Zehnte ist um 1248 mainzisch, 1385 mainzisches Lehen der Schenken zu Schweinsberg.
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Ortsadel:
1238 - 14. Jahrhundert
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- plebanus 1238 [Schunder, Die oberhessischen Klöster Nr. 3].
- Kirchenschiff im Kern romanisch ?
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Patrozinien:
- Cyriakus [1627]
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Pfarrzugehörigkeit:
Pfarrkirche; im 16. Jahrhundert wiederholt Ginseldorf vom Bauerbacher Pfarrern versorgt
Seit 1608 ist Ginseldorf Filiale von Bauerbach
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Patronat:
1573 landgräflich
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Johann Greser 1530-1555
Der reformierte Bekenntniswechsel konnte 1606 aufgrund des Widerstands von Kurmainz nicht durchgeführt werden.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1608
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg, Dekanat Amöneburg
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Juden:
Juden 1657 genannt
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Bauerbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/8996> (Stand: 29.4.2024)