Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Römerkastell Saalburg

Römerkastell · 420 m über NN
Gemarkung Bad Homburg, Gemeinde Bad Homburg v. d. Höhe, Hochtaunuskreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Römerkastell

Lagebezug:

Die Saalburg liegt 6,1 km nordwestlich von Bad Homburg.

Lage und Verkehrslage:

Das Römerkastell liegt 3,4 km nordwestlich von Dornholzhausen. Die Wehranlage auf einer Einsattelung des Taunuskammes, über welchen die Wege der Rhein-Main-Ebene in das Usinger führten. Heute liegt die Kastellanlage an der B 456.

Ersterwähnung:

90

Siedlungsentwicklung:

Nach dem Chattenkrieg unter Kaiser Domitian legten um 83 - 85 n. Chr. römische Legionäre beim Bau des Limes zwei Schanzen als Sperren für den Saalnburg-Paß an. Um 90 n. Chr. erweiterten die Römer die Grenzanlage an dieser Stelle um ein 07, ha großes Holzkastell für eine Besatzung von 150-200 Mann, wobei die Truppen wahrscheinlich aus Britannien stammten. Dem Kastell war ein kleiner Graben (titulum) vorgelagert, welcher zusätzlichen Schutz bieten sollte.

Um das Jahr 135 n. Chr. erbaute die Cohors II Raetorum civium Romanorum equitata unter Kaiser Hadrian ein 3,2 ha großes Lager. Die Wehranlagen bestanden anfangs aus Holz und Stein, welche in der zweiten hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. durch eine Mörtelmauer und eine aufgeschüttete Erdrampe ersetzt wurden. Das Lager besaß vier Tore die durch jeweils zwei Türme flankiert wurden. Das Haupttor, es hatte als einziges zwei Durchfahrten, lag auf der Südseite und zeigte auf die Straße, welche von der Saalburg in Richtung Nidda-Heddernheim führte. Das Tor auf der nordseite war zum Limes hin ausgerichtet. Innerhalb des Kastells fand man die Reste des Stabsgebäudes, des Kommandantenwohnhauses, eines Magazins, eines Lazaretts, von Mannschaftskasernen, Ställen und Werkstätten.

Im Laufe des 2. Jahrhunderts entstand im Süden der Saalburg ein Kastelldorf mit Thermen, Unterkunftshaus und Heiligtümern. Der größte Teil der Gebäude des Dorfes besaßen einen Brunnen und manche waren sogar unterkellert.

Um 260 n. Chr. gaben die Römer auf Grund immer stärker werdender Überfälle durch die Germanen den Limes und damit verbunden auch den Grenzposten auf.

Nach Ausgrabungen im 19. Jahrhundert unter der Leitung von L. Jacobi wurde die Sallburg von 1898-1907 wieder rekonstruiert und dient heute als Museum.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Römerkastell

Burgen und Befestigungen:

  • Schanzen um 83-85 n. Chr.;
  • Holzkastell mit vorgelagertem, kleinen Graben um 90. n. Chr.;
  • Steinkastell mit Mörtelmauer und aufgeschütteter Erdrampe um 135 n. chr.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3469169, 5570691
UTM: 32 U 469107 5568903
WGS84: 50.271453° N, 8.566484° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

43400100015

Verfassung

Altkreis:

Obertaunuskreis

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Römerkastell Saalburg, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11529> (Stand: 10.8.2023)