Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 7. Volkmarsen
Weitere Informationen
Rhöda
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Siedlung · 225 m über NN
Gemarkung Breuna, Gemeinde Breuna, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Siedlung
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Lagebezug:
9,5 km nördlich von Wolfhagen
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Lage und Verkehrslage:
Siedlung südwestlich von Breuna, südlich der Straße nach Volkmarsen
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Ersterwähnung:
817-842
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Siedlungsentwicklung:
1336 ist von zwei Dörfern Rhöda die Rede.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Der Beleg zu 990 ist vermutlich auf die Wüstung Ratten bei Hannoversch Münden zu beziehen (Eckhardt, Ersterwähnungen II, S. 53).
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Historische Namensformen:
- Roden (817-842) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, Bl. 105 vb, S. 192 (80)]
- Hrethon (990) [MGH Diplomata Könige 2,2, Otto III. : Sickel, S. 464-465, Nr. 59]
- Radi (um 1018) [Abschrift 12. Jahrhundert Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, S. 122-123, Cap. 48 = Vita Meinwerci, in:MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum 59: Tenckhoff, S. 41, Cap. 49]
- Rodem, in (1182) [Abschrift 16. Jahrhundert Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 52-53, Nr. 136]
- Rode, in (1248) [Urkunden Kloster Hardehausen, S.127-128, Nr. 117]
- Roden, in (1255) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 156, Nr. 162]
- Rode, in (1308) [Urkunden Kloster Wormeln, S. 72, Nr. 48]
- Roͤde (1332) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 490-491, Nr. 671]
- Roͤde, tzů (1341) [HStAM Hess. Lehenreverse v. Calenberg 7]
- Roden, in utroque (1336) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 498, Nr. 682]
- Roide, zu (1415) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 636, Nr. 958]
- Roide under deme Cogelenberg (1443) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 698, Nr. 1100]
- Rödde (um 1570) [HStAM Bestand S Nr. 646, Bl. 161r]
- Obernröde, Roder Rod (1582) (Malsburg. Lagerb. Depos.)
- Rodenn (1585) [Der ökonomische Staat, S. 95]
- Röden (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
- Röhda (1821)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villula (1182)
- curtis (1257) [Urkunden Kloster Hardehausen, S.162-163, Nr. 172]
- villa (1330) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 482-483, Nr. 660]
- Dorf (1341)
- Hof (1492)
- Wüstung (1534)
- Hof (1585)
- Siedlung (1961)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3511057, 5697192
UTM: 32 U 510979 5695353
WGS84: 51.409292° N, 9.157853° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63300401003
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Frühere Ortskennziffer:
633004011
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Einwohnerstatistik:
- 1582: 6 Häuser (Lagerbuch)
- 1585: 1 Haush. (Der ökonomische Staat)
- 1885: 18 Wohnhäuser mit 111 Bewohnern
- 1895: 131 Einwohner
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 9. Jahrhundert: in regione Saxonie
- 1570: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg, Gericht Malsburg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Volkmarsen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen, Amt Volkmarsen (in der Folge zu Breuna gerechnet)
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Altkreis:
Wolfhagen
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Gericht:
- 1821: Justizamt Volkmarsen
- 1822: Justizamt Volkmarsen
- 1867: Amtsgericht Volkmarsen
- 1879: Amtsgericht Volkmarsen (zu Breuna gehörig)
- 1945: Amtsgericht Wolfhagen
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Herrschaft:
1330 bezeichnen sich die von Mederich, von Papenheim und die Brüder Albert und Johannes gen. Dickebier Rhöda als ihr Dorf. 1332 erhalten die Ritter von Papenheim und Kogelnberg die weltliche Gerichtsbarkeit über Rhöda vom Kloster Hardehausen. Die von Calenberg erwerben sich von ihrem Schloss aus im umliegenden Raum eine unabhängige Stellung. Sie erben u.a. Breuna und Rhöda. Ob sie schon 1321 in den Besitz eines hessischen Mannlehens gelangen, muss offenbleiben (Landgrafen-Regesten online Nr. 11864). 1341 zwingt Landgraf Heinrich der Eiserne die Brüder von Calenberg, seine Lehenshoheit anzuerkennen. Sie erklären, mit dem Gericht und Gebiet halb und mit der Maibede zu Ober- und Niederelsungen, Breuna und der damaligen Wüstung Rhöda, mit der Hälfte von Gericht und Gebiet zu Niederlistingen und Wettesingen samt allem Zubehör an Gerechtigkeiten, außen und innen belehnt zu sein. 1430 tauscht der Erzbischof von Köln mit Kloster Hardehausen das weltliche Gericht im Dorf Scherfede gegen einen Haupthof mit sechs Hufen in Rhöda bei der Kogelnburg zur besseren Versorgung dieser Burg (Urkunden Kloster Hardehausen, S. 679-680, Nr. 1049). 1442 belehnt Herzog Otto von Braunschweig und Lüneburg den Reinhard von Dalwig d. ält. mit Gütern zu Breuna und Rode und andern Gütern, die die von Itter von der Herrschaft Eberstein zu Lehn gehabt, und die Reinhard Gisen von Bruleke abgekauft hat (HStAM Bestand Urk. 127 Nr. 86). 1457 kauft Heinrich von Gudenberg das Lehen von denen von Calenberg. 1464 belehnt Hessen die von Stockhausen ebenfalls mit der Ortschaft Rhöda. Seit 1535 gehört Rhöda als hessisches Lehen den von der Malsburg.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- In der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts erhält das Kloster Fulda eine Schenkung in Rhöda. 1248 überträgt Arnold gen. Wolf von Gudensberg dem Kloster Hardehausen zwei in Rhöda gelegene Hufen. In der Folge erhält das Kloster dort weitere Güter. 1308 erhält erwirbt das Kloster Wormeln Ackerland in Rhöda.
- 1492 kauft Martin Kepper den Hof Rhöda von Philipp von Gudensberg und schenkt diesen dem Kloster Karthause (HStAM Bestand Urk. 20 Nr. 402). Bis 1534 verbleibt der Hof aber im Lehnsbesitz der von Gudensberg.
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Zehntverhältnisse:
1255 bestätigt Ulrich, Sohn des verstorbenen Herrn Heinrich von Alhausen, den Verzicht seines Vaters auf den Zehnten in Rhöda zugunsten des Klosters Hardehausen. Nach dem Kopiar (1370-1376) verfügte das Kloster über den großen und kleinen Zehnten sowie über einen Mansus genannt Hühnerhof (Honerove) [Conrad, Kopiar- und Urbarüberlieferung Kloster Hardehausen, S.116]
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- capella (1330)
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Patrozinien:
- Markus [1330]
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Pfarrzugehörigkeit:
Seit 1582 ist Rhöda nach Breuna eingepfarrt.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
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Kirchliche Mittelbehörden:
1248: Mainzer Diözsese
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Juden:
1861 Juden im Dorf ansässig.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Rhöda, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2361> (Stand: 29.4.2024)