Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 22. Besse
Weitere Informationen
Guntershausen
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Stadtteil · 168 m über NN
Gemeinde Baunatal, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
10,5 km südwestlich von Kassel
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Lage und Verkehrslage:
Dorf mit einfachen Grundrissmerkmalen und lockerer Bebauung beiderseits der Baune kurz vor deren Mündung in die Fulda. Kirche in zentraler Lage. Moderne Bebauung im Nordwesten und Südosten. Verkehrsverbindung über die K 17 in Richtung Rengershausen und weiter nach Grifte nach Süden
Bahnhof der Eisenbahnlinien Bebra – Kassel (Inbetriebnahme der Strecke 25.9.1849, 29.12.1849) und Kassel – Frankfurt am Main ("Main-Weser-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 29.12.1849).
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Ersterwähnung:
1081
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Siedlungsentwicklung:
Ein Menhir mit nicht mehr bestimmbarer Lage wird der Jüngeren Jungsteinzeit oder der Bronzezeit zugewiesen. Ein bronzezeitlicher Grabhügel wurde im Bereich der Flur "Uhlshecke" vermutet.
Vgl. auch Guntershausen, Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kiekert & Söhne
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei den frühen Belegen ist unklar, ob sie auf dieses Guntershausen oder auf Guntershausen bei Obervellmar zu beziehen sind. Vgl. Historischen Ortslexikon Kurhessen, S. 190; F. Pfaff, Die Abtei Helmarshausen, 2: Der Güterbesitz, die Verfassung und die Wirtschaft der Abtei, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, NF 35 (1911), S. 29; Eisenträger/Krug, Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, S. 18 Anm. 55; Karl Heinemeyer, Königshöfe und Königsgut im Raum Kassel, S. 79-80
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Historische Namensformen:
- Huntireshusun, in; Huntereshusun, in; Hunthereshusun, in (1081) [Fälschungen um 1100 HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 585 und HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 586. Druck UB Mainz 1, S. 253-258, Nr. 358]
- Gunthereshusun, in; Guntershusun, in (1107) [HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 2318, 2. Variante nach Abschrift 12. Jahrhundert Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1, Urkundenbuch, S. 54-55, Nr. 45]
- Guntherishuson, in (um 1120) [Abschrift Hoffmann, Helmarshausen und Corvey, S. 100]
- Gunthereshusun, de (1146) [HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 2337; Druck Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, Urkundenbuch S. 69-70, Nr. 69]
- Guntereshus(on) (1150/60) [Abschrift Hoffmann, Helmarshausen und Corvey, S. 120]
- Guntershusun, iuxta (1150-1200) [Otto Grotefend, Beitrag zur älteren Geschichte des Klosters Breitenau, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 59/60, Neue Folge 49/50 (1934), S. 53-56]
- Guntershusenn, in (1253) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 37]
- Guntirshusen (1340) [HStAM Bestand Urk. 15 Nr. 149]
- Guntershaus[en] (1585) [Der ökonomische Staat, S. 77]
- Gúntershausen (1597) [HStAM Bestand Karten Nr. R III 7, Karte 8]
- Guntershausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1253)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1889
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Älteste Gemarkungskarte:
1686
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3532595, 5677693
UTM: 32 U 532508 5675862
WGS84: 51.233205° N, 9.465618° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
633003040
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 366, davon 158 Acker (= 43.17 %), 37 Wiesen (= 10.11 %), 115 Holzungen (= 31.42 %)
- 1961 (Hektar): 366, davon 92 Wald (= 25.14 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 20 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 15 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 263, davon 259 evangelisch (= 98.48 %), 4 katholisch (= 1.52 %)
- 1961: 1022, davon 863 evangelisch (= 84.44 %), 121 katholisch (= 11.84 %)
- 1970: 1077
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1107: Grafschaft des Grafen Werner
- 1458/59: Landgrafschaft Kassel, Amt Kassel
- 1483: Landgrafschaft Kassel, Gericht des Zwehrentores (später Gericht bzw. Amt Bauna)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bauna (seit 1804 Wilhelmshöhe)
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zwehren
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Buchenhagen
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Altkreis:
Kassel
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Gericht:
- bis 1822: Amt Ahna
- 1822: Landgericht Kassel
- 1850: Justizamt Kassel II
- 1867: Amtsgericht Kassel II
- 1879: Amtsgericht Kassel
- um 1900: Amtsgericht Kassel (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 190)
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Herrschaft:
1346 erwirbt Landgraf Heinrich II. verschiedene Dörfer von den Brüdern Hund, u.a. den Wald gen. die Struth bei Guntershausen mit den Wüstungen Dörnhagen, Wermershausen, Freienhagen (Landgrafen-Regesten online Nr. 2264)
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Gemeindeentwicklung:
Vom 1.9.1970 bis 31.7.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit Rengershausen zur neu gebildeten Gemeinde Buchenhagen zusammengeschlossen, die dann in der Stadt Baunatal aufging. Seit 1.8.1972 ist Guntershausen ein Stadtteil von Baunatal.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Vgl. zu Zuweisung der frühen Belege die Vorbemerkung zu den Namensformen
- Um 1081 kommen insgesamt sieben Hufen in Guntershausen von nicht genannten Gebern an das Kloster Hasungen. 1253 überlassen Abt und Konvent von Hasungen dem Ritter Ulrich gen. v. Kaufungen und seiner Ehefrau Elisabeth gegen Pacht eine Hufe in Gutershausen mit dazu gehörender Fischerei im Dorf Guntershusen zur Bebauung.
- 1107 schenkt ein Adliger seinen Besitz in Guntershausen in der Grafschaft des Grafen Werner an das Kloster Hersfeld.
- In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts werden unter den Erwerbungen des Klosters Breitenau Güter in Guntershausen genannt. 1276 bekennen Abt und Konvent des Klosters Hasungen die dem Kloster zustehenden Fischereigerechtsame (piscationem) bei dem Dorf Guntershausen (dem Abt und dem Kloster von Breitenau als rechtmäßiges Eigentum und zum ewigen Besitz für die Summe von drei Mark Silber verkauft zu haben. Kloster Breitenau ist der bedeutendste Grundherr in Guntershausen.
- 1340 erwirbt Kloster Ahnaberg Besitz in Guntershausen, 1354 kommt ein Anwesen dazu, von dem Pacht gezahlt wurde. Die Quellen hierzu sind allerdings eher auf Guntershausen bei Obervellmar zu beziehen.
- 1490 hat das Zisterzienserinnkloster Nordhausen Pachteinkünfte aus Guntershausen.
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Zehntverhältnisse:
1290 verkaufen Otto Hund und Hermann von Holzhausen ihre Güter in dem Dorf Guntershausen mit dem Zehnten an den Abt und Konvent zu Breitenau (HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 37)
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Kirche (1495) [HStAM Bestand Urk. 39 Nr. 113]
- Ein Kirchbau ist auf der Fuldakarte 1597 zu erkennen.
- 1912 Errichtung eines Saalbaus mit Dachturm an der Stelle einer Vorgängerkirche
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Pfarrzugehörigkeit:
1495 nach Grifte eingepfarrt, 1585 und 1747 als Filial von Grifte bezeichnet. 1872 nach Grifte eingeparrt, 1911 dann als Filialgemeinde zum neu gebildeten Kirchspiel Rengershausen.
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Diakonische Einrichtung:
28.08.1877 Eröffnung des Marienheims als Erziehungsheim; 1899 Ankauf des ehemaligen Hotel „Bellevue“ durch Diakonissenhaus in Kassel; Umbau als Erzierhungsanstalt; 1905 Erweiterung; ab 18.10.1914 Nutzung als Militärlazarett bereit gestellt durch Vorstand des Mutterhauses in Kassel; Nutung als Feierabendheim; erste Oberin Marie Behre = Benennung des Hauses als Marie-Behre-Heim; auch im2.Weltkrieg Nutzung als Lazarett; 1947 bis 1952 neu gegründete evangelische Akademie von Kurhessen, heute Sitz in Hofgeismar Chronik der Stadt Baunatal, S.74-75, 282
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Grifte, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grifter Pfarrer Heinrich Ratz um 1527.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Denkmaltopographie Landkreis Kassel, Bd. II, S. 96-111
- J. Kneipp, Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung in und um Baunatal, in: Chronik der Stadt Baunatal Bd. 1, S. 47-204, Katalog, S. 188-200
- Th. S. Huck, Zum Verlauf der Besiedlung des Baunatals, in: Chronik der Stadt Baunatal Bd. 2, S. 61-126, besonders S. 92-95
- Eisenträger/Krug, Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, S. 109-114
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 126
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 190
- F. Pfaff, Die Abtei Helmarshausen, 2: Der Güterbesitz, die Verfassung und die Wirtschaft der Abtei, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, NF 35 (1911), S. 29
- Holtmeyer, Landkreis Kassel, S. 75-76
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 201
- Zitierweise ↑
- „Guntershausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2266> (Stand: 29.4.2024)