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5426 Hilders
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KDR 100, TK25 1900 ff.

Hilders

Ortsteil · 440 m über NN
Gemeinde Hilders, Landkreis Fulda 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

22 km östlich von Fulda

Lage und Verkehrslage:

Durch den Ort verläuft die Bundesstraße B278 in nord-südlicher Richtung. Weitere Anbindung an das Straßenverkehrsnetz besteht über die Landesstraße L3176 (Richtung Eckweisbach und Frankenheim (Thüringen)) und die Kreisstraße K35 nach Simmershausen.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Fulda/Götzenhof – Ehrenberg/Wüstensachsen ("Rhönexpress") bis zur Stilllegung der Strecke 1986 (Die Teilstrecke Hofbieber/Bieberstein - Hilders wurde am 12.12.1890 eröffnet, die Teilstrecke Hilders - Ehrenberg/Wüstensachsen am 1.2.1916).

Endbahnhof der Eisenbahnlinie Hilders – Vacha (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1891) bis zur Stilllegung der Strecke 1976.

Ersterwähnung:

(819-915)

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Forst Hilders.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • captura (891-915)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3571023, 5604482
UTM: 32 U 570920 5602680
WGS84: 50.571724° N, 10.001515° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

631012060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 1144, davon 388 Acker (= 33.92 %), 407 Wiesen (= 35.58 %), 136 Holzungen (= 11.89 %)
  • 1961 (Hektar): 1601, davon 692 Wald (= 43.22 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1803: 920 Seelen in 170 Häusern (Gersf. Akten 376)
  • 1885: 1044, davon 86 evangelisch (= 8.24 %), 958 katholisch (= 91.76 %)
  • 1961: 1627, davon 208 evangelisch (= 12.78 %), 1413 katholisch (= 86.85 %)
  • 1970: 1901 Einwohner

Diagramme:

Hilders: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1789: Fürstbistum Würzburg, Amt Hilders
  • 1802-1806: Kurfürstentum bzw. Königreich Bayern, Landgericht Hilders
  • 1806-1813: Großherzogtum Würzburg, Landgericht Hilders
  • 1814-1816: Königreich Bayern, Landgerichtsbezirk Hilders
  • 1817-1837: Königreich Bayern, Untermainkreis, Landgerichtsbezirk Hilders
  • 1838-1861: Königreich Bayern, Regierung Unterfranken und Aschaffenburg, Landgerichtsbezirk Hilders
  • 1862-1866: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Gersfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gersfeld
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda

Altkreis:

Fulda

Gericht:

  • (1804) 1814: Landgericht Hilders
  • 1867: Amtsgericht Hilders
  • 1945: Amtsgericht Fulda (Zweigstelle Hilders)

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform durch Eingliederung die Neubildung der Gemeinde Hilders. Zur deren Entwicklung s. Hilders, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Hilders.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 915 gehörte das Gebiet um Hilders dem Kloster Fulda. Besitz des Klosters Petersberg bei Fulda (um 1090-1150) belegt.
  • Später war Hilders Eigentum des Bistums Würzburg und wurde 1350 an die von der Tann verpfändet.
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Zur Pfarrei Hilders gehörten 1557 die Dörfer Hilders, Lahrbach, Simmershausen und Wickers des Amts Auersberg und die fuldischen Dörfer Batten, Findlos, Seiferts und Thaiden.

1892/1910 katholische Pfarrei des Dekanats Hilders mit Filial Wickers.

Patronat:

Das Patronat stand 1578 Würzburg zu (Gersf. Akten 339, 337).

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation: um 1580

Katholischer Bekenntniswechsel: 1590

Kirchliche Mittelbehörden:

1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Geisa-Mellrichstadt-Coburg, Landkapitel Geisa

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Stellen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Hilders war Hauptort eines Amtes, das mit der würzburgischen Feste Auersberg verbunden war. Die zur Zent gehörigen Orte sind unter dieser Burg zu finden (s. d.).

Das bayerische Rentamt Hilders wurde 1818 bis 1820 aus dem Amt Hilders und dem Amt Motten gebildet (StA Würzburg).

Zum Dekanat Hilders gehörten 1892/1910 die Pfarreien Batten, Eckweisbach, Hilders, Kleinsassen, Lahrbach, Reulbach, Simmershausen und Wüstensachsen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hilders, Landkreis Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6006> (Stand: 4.4.2022)