Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Esch

Deutung
Die Deutung ist vielfach unsicher, weil mehrere gleich lautende Appellative zu Grunde liegen können. In Hessen selten, aber in älteren Namenformen denkbar ist ahd. ezzisc, ‚Saat‘, mhd. eʒʒisch st. M. ‚Saat, Saatfeld‘, mittelniederdt. esch ‚Feldflur‘ in der Bedeutung ‚das gesamte Ackerfeld einer Gemarkung‘ oder ‚Abteilung des Saatfeldes im System der Dreifelderwirtschaft‘. Am wahrscheinlichsten ist die Zugehörigkeit des Belegs aus Groß-Gerau. Die übrigen Namen können auch spätere Umdeutungen sein, oder sie gehen schon ursprünglich auf ahd. asca, mhd. asche, esche sw. F. M. ‚Asche‘ oder auf ahd. asca, mhd. asch st. M. ‚Esche‘ zurück. Wo von ‚Asche‘ auszugehen ist, dürfte eine Form der Brandrodung Benennungsmotiv gewesen sein.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 1, 673 f. s. u. asca u. 3, 478 s. u. ezzisc, Lexer 1, 99 f. s. u. asche, esche u. 1, 720 s. u. ezzisch, Baufeld 73; Kluge/Seebold 56 s. u. Asche u. 233 s. u. Esch; DWB 1, 578 f. s. u. Asche u. DWB Neub. 8, 2383 s. u. Esch; SHessWb 1, 355 s. u. Asche; Bach 2, § 369; Dittmaier (1963), S. 64 f. s. u. Esch, Ramge (1979), S. 109 s. u. Esche, Zernecke (1991), S. 59 s. u. Aschenbittel; Großkopf (1994), S. 33. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Esch; DWB: → asche · esch; Lexer: → asche · ezzisch; Wörterbuchnetz: → Esch
Referenz
Vgl. Esche · Eschel · Espert · Essig.