Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Ameise

Deutung
Meist zu ahd. âmeiza, mhd. âmeize sw. F. M. ‚Ameise‘ bzw. dem in Südhessen geltenden êmên(d)s und seinen Varianten. Das Benennungsmotiv dürfte das zahlreiche Auftreten des Insekts gewesen sein. In Einzelfällen kann jedoch der PN Amazo zu Grunde liegen; in Wald-Michelbach wurde vielleicht aus Clemenzenberg (s. d.) umgedeutet1; vielleicht liegt aber auch hier wie in anderen Fällen mhd. âmat st. N. ‚zweite Mahd einer Wiese‘ vor, ohne dass es klare sprachliche Abgrenzungsmöglichkeiten gibt. Von der Lage kommen dafür vor allem in Betracht: Darmstadt, Gräfenhausen, Nieder-Beerbach, Wixhausen/ Worfelden. In Einzelfällen geht der Name vielleicht ursprünglich auf mhd. meiʒ st. M. ‚Holzschlag, Holzabtrieb‘ zurück (Lützel-Wiebelsbach/ Breitenbrunn?).
Literatur
Förstemann 1, 97; Karg-Gasterstädt/Frings 1, 325, Lexer 1, 47 s. u. â-mat u. 1, 49 f. s. u. ameize u. 1, 2090 s. u. meiʒ, FWB 1, 918 f.; Kluge/Seebold 33; DWB Neub. 2, 637 f.; SHessWb 1, 214 f., PfälzWb 1, 194 s. u. Ameise u. 2, 888 s. u. Emis; Dittmaier (1963), S. 218 f. s. u. Omes, Ramge (1979), S. 60, Vielsmeier (1995), S. 41 f.; v. Hahn (1932), S. 19, Egelhof (1967), S. 23. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Ameise; DWB: → ameise; Lexer: → amat · ameize; PfälzWb: → ameise · emis; Wörterbuchnetz: → Ameise
Referenz
Vgl. Meise.

1 Meyer (1974), S. 19.