Südhessisches Flurnamenbuch
Dill1
- Deutung
- Vermutlich meist zu ahd. dille, dilo, mhd. dil, dille st. sw. F. sw. M. ‚Wand, Boden, Bretterwand‘. Namengebend waren dann Zäune, die wie in Bickenbach ein Flurstück umgeben haben1. Ob in Einzelfällen auch fnhd. dille ‚Rinne, Röhre‘, eine Entlehnung aus frz. douille, in Betracht kommt oder ob sich beide Wörter miteinander vermischt haben, ist nicht zu entscheiden. Ebensowenig ist auszuschließen, dass in den FlN gelegentlich auch die Pflanzenbezeichnung Dill, ahd. tilli, mhd. tille (Anethum graveolens) vorkommt.
- Literatur
- Schützeichel 282 s. u. tilli, Starck/Wells 99 s. u. dille, dilo, Lexer 1, 432 f. u. 2, 1438 f., Baufeld 52; Kluge/Seebold 179 u. 181; DWB 2, 1150 s. u. Dille, DWB Neub. 6, 1074 f. s. u. Dill, 6, 941 f. s. u. Diele; SHessWb 1, 1517 u. 1525, PfälzWb 2, 273; Zernecke (1991), S. 121 f. 〈für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich〉
- Vernetzung
- DWB: → dille · dill · diele; Lexer: → dille; PfälzWb: → dill; Wörterbuchnetz: → Dill1
- Referenz
- Vgl. Diehl.
-
1 Reeg (1935), S. 56.