Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Breme

Deutung
Zu ahd. brâma sw. M., brema sw. F., mhd. brâme sw. M. ‚Dornstrauch, Brombeerstrauch‘. Bezeugt ist Brame, Bram, Prem, Brim für die Brombeere (Rubus fruticosus), die Kratzbeere (Rubus caesius) und auch in der Bedeutung ‚Ginster‘. Der FlN in Braunshardt weist das kollektivierende Suffix -e aus -ahi auf: ‚Brombeergestrüpp‘. Dazu treten weitere Varianten, die durch Kreuzung (oder Verschreibung) mit anderen Pflanzenbezeichnungen entstanden sind. So können Brennerrain und Brenden Rein (Ober-Ramstadt) auf den Gift-Hahnenfuß (Ranunculus sceleratus) oder andere Arten verweisen, die einen brennenden Geschmack haben; die Vermischung zeigt sich wohl schon in ahd. brenbrâma ‚Brombeere‘. Vereinzelt scheint auch der FamN Bre(h)m vorzuliegen (Mörlenbach). Unklar ist, ob in Vielbrunn eine sprachliche Verbindung zu Branbach (s. d.) besteht.
Literatur
Gottschald 127; Karg-Gasterstädt/Frings 1, 1314 f., 1, 1351 s. u. breme u. 1, 1353 s. u. brenbrâma, Lexer 1, 340, Baufeld 40; DWB 2, 363 u. 362; SHessWb 1, 1098, PfälzWb 1, 1151; Marzell 3, 1280, 3, 1448 f. u. 3, 1455 f., Bach 2, § 321; Dittmaier (1963), S. 39, Ramge (1979), S. 87 f., Zernecke (1991), S. 103, Vielsmeier (1995), S. 78 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Breme; DWB: → breme; Lexer: → breme; PfälzWb: → breme; Wörterbuchnetz: → Breme
Referenz
Vgl. Bramchen · Branner · Braume · Bremer · Bremet · Brom.