Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Brand

Andreas · Erste · Gehegt · Ginster · Kurz · Nacht · Wild2
Deutung
Zu ahd. mhd. brant st. M. ‚Brand‘. Brand heißt vor allem der Ort, wo etwas verbrannt ist oder verbrannt wird. Die Namen können im Zusammenhang mit einer Brandrodung stehen, vereinzelt sind auch EreignisN nicht ausgeschlossen, die an ein unkontrolliertes Feuer erinnern. Daneben konnte der FlN Brandacker (Fürth, Klein-Welzheim) wohl auch für schlechten Boden verwendet werden, in dem trockene, sandige Streifen vorkommen1. Brandel (Langenthal) ist wohl eine Kurzform aus Brand-tal; Brandenbruchsweg in Mainflingen, Brandenhecken in Nonrod und Brandenberg in Rod haben die ältere Variante Branden- erhalten, die aus der flektierten Form des Partizips 2 gebrannt (an dem gebrannten Bruch, an der gebrannten Hecke, an dem gebrannten Berg) entstanden ist, so auch der historische Beleg in Neu-Isenburg.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 1, 1318 f., Lexer 1, 340 f., Baufeld 40; Kluge/Seebold 130; DWB 2, 294 f.; Bach 2, § 370; SHessWb 1, 1064 f., PfälzWb 1, 1152 f.; Dittmaier (1963), S. 39, Ramge (1979), S. 86, Zernecke (1991), S. 100, Vielsmeier (1995), S. 76. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Brand; DWB: → brand; PfälzWb: → brand; Wörterbuchnetz: → Brand
Referenz
Vgl. Gebrannt.

1 PfälzWb 1, 1153.