Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Wind

Sieben
Deutung
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren. Im Winter (Balkhausen) ist umgedeutet aus Windhain1; Windehren (Unter-Hambach) gehört zu Irre ‚brachliegendes Ackerland‘. Neben dem Substantiv steht die Adjektivbildung windisch ‚windig‘, die aber hess. auch ‚verdreht, verzogen, krumm, windschief‘ bedeutet, sodass der Name sich auf die Grundstücksform beziehen kann. In Darsberg kann ein FamN Wind oder Wende vorliegen. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass einzelne Komposita zum Verb winden gehören und somit auf die Geländeform Bezug nehmen.
Literatur
Schützeichel 325, Lexer 3, 913 f., Baufeld 249; Kluge/Seebold 892; DWB 14, 2, 230 f.; Crecelius 917, HessNassWb 4, 688, PfälzWb 6, 1360 f.; Dittmaier (1963), S. 343 f., Vielsmeier (1995), S. 534. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Wind; HNWB: → windisch; DWB: → wind; Wörterbuchnetz: → Wind
Referenz
Vgl. Wende.

1 Kunz (1969).