Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Wetter

Deutung
Wohl meist zu ahd. wetar, mhd. wetter st. N. ‚Wetter, Luft; Gewitter, Witterung‘. Namengebend waren wohl sog. Wetterlöcher, aus deren Richtung die Schlechtwetterfronten heranziehen. Daneben stehen aber auch die Namen In der Wettroff (Berkach) und In der Wetterau (Gundernhausen), die wie der hess. GewN Wetter einer älteren Namenschicht angehören (zu vorgerm. *wet ‚Wasser‘). Wettroff bezieht sich auf eine heute gewässerfreie Ackerflur, ist aber dennoch offensichtlich eine auf einen GewN hindeutende -aff-Bildung (s. d.). In Gundernhausen haftet der Name an einer Au östlich des Ortes, die vom Erbsenbach (s. d.) durchzogen wurde. Es gibt keine Hinweise darauf, dass der FlN Umbenennung für einen ursprünglichen *Wetter-GewN ist. Unklar ist auch, ob für diesen FlN dieselbe Herkunft anzusetzen ist wie für den Namen der Landschaft Wetterau1. Der GT wäre dann ebenfalls mit dem nur in Namen überlieferten ahd. -eiba ‚Gau‘ zu verbinden.
Literatur
Schützeichel 321, Lexer 3, 806, Baufeld 247; Kluge/Seebold 247; DWB 14, 1, 2, 698; PfälzWb 6, 1282 f.; Bach 2, § 216, § 380 u. § 560; Ramge (1979), S. 297. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → wetter; Lexer: → wetter; PfälzWb: → wetter; Wörterbuchnetz: → Wetter
Referenz
Vgl. Wetz(bach).

1 Greule (1998), S. 6, v. Reitzenstein (1998), S. 69.