Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Stede

Braun1
Deutung
Die Vorkommensstreuung weist eine auffällige Konzentration auf das nördliche Ried auf. Die Namen stellen sich mit mehr oder weniger großer Wahrscheinlichkeit zu ahd. stad, stado, mhd. stade sw. M. ‚Gestade, Ufer‘, stete st. sw. F. ‚Stätte, Platz, Gestade, Ufer‘, wobei letztere Form die umgelautete Variante ist. In Hessen war das Wort früher bekannt, ist jetzt aber untergegangen. Die umgelautete Stede-Variante herrscht in den FlN eindeutig vor. Stade/Stede bezeichnet neben ‚Ufer‘ auch rainartige Hänge. - Wenn der Beleg Trebur 1277 iuxta Stadelangen zum rezenten FlN in Astheim gehört, ist dieser im Sinne von ‚Grundstück entlang eines Stadens‘ zu deuten (vgl. Weglang).
Literatur
Schützeichel 268, Starck/Wells 583, Lexer 2, 1127 u. 1184; DWB 10, 2, 1, 415 f.; SHessWb 5, 1272, HessNassWb 3, 721, PfälzWb 6, 395 f.; Bach 2, § 303, HessFlNAtl K. 85; Dittmaier (1963), S. 297, Ramge (1979), S. 270, Zernecke (1991), S. 499. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Staden; HNWB: → Staden; Lexer: → stede; Wörterbuchnetz: → Stede
Referenz
Vgl. Königstädter · Stettbach(er).