Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Steck

Buche · Eiche · Gebrannt · Hube · Krebe · Oster
Deutung
In den Namenvorkommen haben sich (mindestens) drei verschiedene Appellative vermengt: Die meisten FlN entsprechen dem auch mundartlich weit verbreiteten Stecken, ahd. stecko, stehho, mhd. stecke sw. M. ‚Stecken, Knüttel, Pfahl, Stock‘. Der Name erinnert dann an Orte, wo Stecken geschlagen oder für verschiedene Zwecke, besonders zur Abgrenzung, verwendet wurden. Sicher hierhin gehören aber nur die FlN, die auf -en ausgehen und im Singular stehen. Aber auch viele der Steck-Formen lassen sich hier zuordnen, denn diese Kurzform ist in Hessen historisch belegt, etwa bei Alberus1. Allerdings ist bei diesen Formen auch die Ableitung von *Stöcke, d. h. dem Plural von Stock (s. d.) mit Entrundung /ö/ /e/ und Apokope des -e möglich. Das gilt auch für die Formen, bei denen ein flektierter Plural *in den Stöcken angenommen werden kann (z. B. Unter-Flockenbach, Wolfskehlen). Schließlich lassen sich die Steck-Formen auch als Entrundungen von Stück (s. d.) verstehen. Manche historischen Belegreihen weisen Schwankungen und Unsicherheiten auf, die zeigen, dass die Vermengungen früh begonnen haben.
Literatur
Starck/Wells 590, Lexer 2, 1156, Kluge/Seebold 790; DWB 10, 2, 1, 1288 f.; SHessWb 5, 1337 f., PfälzWb 6, 463 f.; Dittmaier (1963), S. 299, Zernecke (1991), S. 501 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
PfälzWb: → steck; Wörterbuchnetz: → Steck
Referenz
Vgl. Steckels · Steckert/ Stecken · Stock · Stück.

1 DWB 10, 2, 1, 1288.