Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Spring

Bach · Born
Deutung
Die Namen gehören, mit unterschiedlichem Sicherheitsgrad, alle zu mhd. sprinc st. N. ‚Sprung, Quelle‘ in der Bedeutung ‚Quelle‘, zu ahd. springan, mhd. springen st. V. ‚springen, herausspringen, entspringen, hervorquellen, sprudeln, fließen‘. Das Wort ist in der Mundart seit langem untergegangen. Synonym ist das im Ablaut dazu stehende mhd. sprunc st. M., auch im Sinne von ‚Quelle‘. Der Beleg von 1455 aus Langen zeigt das Nebeneinander. Auch die anderen Namen in dieser Gemarkung gehören hierher, so auch der der früheren Springenmühle1. Das Vorkommen in Ober-Kainsbach geht nicht auf einen FamN zurück, sondern auf das quellenreiche Gebiet um das heutige Gasthaus Spreng an der Nibelungenstraße. Die Sprenkel-/Sprinkel-Namen in Groß-Umstadt/Klein-Umstadt beziehen sich auf eine noch bestehende Quelle, sodass der Name auf ein tautologisches *spring-quell zurückzuführen ist, das zwar nicht belegt ist, aber in der Namenbildung Brunkel und Bornkel entspricht. Sprachlich nicht ganz sicher ist die Zugehörigkeit des FlN Springer in Sprendlingen, wobei sich in -er vielleicht ein abgeschwächter GT (-hart, -rod ) verbirgt. Die Flur liegt in einem feuchten Waldgebiet.
Literatur
Müller (1937), S. 680; Schützeichel 267, Lexer 2, 1116 f. u. 2, 1121 f.; DWB 10, 2, 1, 77 f.; SHessWb 5, 1235, HessNassWb 3, 703, Crecelius 801 f., PfälzWb 6, 348; Bach 2, § 300; Dittmaier (1963), S. 297. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Spring; HNWB: → Spring; DWB: → spring; PfälzWb: → spring; Wörterbuchnetz: → Spring
Referenz
Vgl. Borkel · Brunkel.

1 Klenk (1928), S. 26.