Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Sesse

Deutung
Die Namen gehören zu mhd. sâze st. F. ‚Sitz, Wohnsitz, Rastort; Versteck, Lauer, Hinterhalt, Nachstellung‘, umgelautet mhd. sæze st. N. ‚Belagerung‘ bzw. mhd. sez st. N. M. ‚Sitz, Wohnsitz, Belagerung‘. Sie haften an Orten, wo dem Wild aufgelauert wurde, und haben dann nichts mit Ansiedlungen zu tun. - In einigen Fällen können die Namen aber auch auf ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘ zurückgehen, womit auch ‚Weidegüter‘ benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß (s. d.) umgedeutet.
Literatur
Starck/Wells 527, Lexer 2, 618 f. u. 2, 897; DWB 10, 1, 637; SHessWb 5, 1002, PfälzWb 5, 760; Dittmaier (1963), S. 289; Frey (1940), S. 38. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Süße; DWB: → sesse; Lexer: → sesse; Wörterbuchnetz: → Sesse
Referenz
Vgl. Süß (Kleestadt).