Südhessisches Flurnamenbuch
Schütze
- Deutung
- Ahd. scuzzo, mhd. schütze sw. M. ‚Schütze‘ bezieht sich sowohl auf den Armbrust- oder Bogenschützen wie auf den Flur- und Waldschützen. Soweit sich die Namen auf die erste Tätigkeit beziehen, handelt es sich um Orte, wo die örtlichen Schießübungen oder Feste stattzufinden pflegten (s. Schieß); wo der Feldschütz gemeint ist, erinnern die Namen an frühere Besoldungs- und Nutzungsstücke für seine Tätigkeit. - Der historisch belegte Schützenschliefer in Bürstadt/Lorsch war wohl ein Schlupfwinkel oder Aufenthaltsort von Schützen, wenn der GT zu mhd. sliefen st. V.‚ schlüpfen‘ gehört, das im südhess. Sprachgebrauch resthaft erhalten ist1.
- Literatur
- Schützeichel 260, Lexer 2, 835; Kluge/Seebold 746; DWB 9, 2125 f.; SHessWb 5, 850 f., PfälzWb 5, 1523 f.; Dittmaier (1963), S. 282, Ramge (1979), S. 263, Zernecke (1991), S. 474 f., Vielsmeier (1995), S. 438 f. 〈für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich〉
- Vernetzung
- MHFB: → Schliff · Schütze; DWB: → schuetze; Lexer: → schuetze; PfälzWb: → schuetze; Wörterbuchnetz: → Schütze
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1 Lexer 2, 974; SHessWb 5, 435.