Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Schlott

Deutung
Im Lemma sind (mindestens) zwei verschiedene Wörter zusammengeflossen: mhd. slâte sw. F. ‚Schilfrohr‘ und mhd. slôte st. F. ‚Schlamm, Lehm‘, die dialektal gekürzt zu -/o/ zusammenfallen konnten. Da Schilfrohr in nassem Gelände wächst, lag auch vom Sachbezug die Vermischung nahe. Die Wörter sind südhess. in diesen Bedeutungen nicht erhalten. Die überlieferten /ɒ/-Formen und die schwach flektierten /en/-Formen deuten auf slâte als namengebend. - Die (umgelauteten?) /e/-Formen sind nicht recht erklärbar, gehören aber offenbar hierher. Auch in Viernheim haften die verbundenen Namen an zusammenhängenden Wiesenstücken an der Weschnitz. Eine Herleitung von sleite (s. Schleide) ist deshalb unwahrscheinlich.
Literatur
Lexer 2, 964 u. 986; DWB 9, 500 f. u. 783 f.; PfälzWb 5, 1109; HessFlNAtl K. 91; Dittmaier (1963), S. 273, Vielsmeier (1995), S. 430. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Schlattig · Schlotten; Wörterbuchnetz: → Schlott
Referenz
Vgl. Schleide · Schlitt · Schlud.