Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Sal2

Gund
Deutung
Die Mehrzahl der zu Sal, Sel gebildeten FlN gehört zu ahd. salaha, mhd. salhe sw. F. ‚Salweide‘ (Salix caprea), wobei manchmal der Reibelaut erhalten ist. Die meisten Belege zeigen Umlaut, manchmal weiter zu /i/ gehoben. Die nicht umgelautete /ɑ/-Form zeigt gelegentlich hyperkorrekte geie-Schreibung. Zur reibelauthaltigen mhd. Form salhe gehört, wie zu anderen Pflanzenbezeichnungen, eine kollektivierende Suffixform -ich, -ach, die sich, wie auch -es, in einer Reihe von Vorkommen zeigt. In Einzelfällen ist Vermengung mit mhd. sêle st. sw. F. ‚Seele‘ oder Sal 1 (s. d.) nicht auszuschließen (z. B. Rüsselsheim), in Rembrücken vielleicht auch mit einem FamN.
Literatur
Gottschald 456; Starck/Wells 504, Lexer 2, 583; Kluge/Seebold 702; DWB 8, 1696; SHessWb 5, 44; Marzell 4, 20 f.; Zernecke (1991), S. 437 f., Vielsmeier (1995), S. 415. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Seel · Selig; DWB: → sal; Lexer: → sal; Wörterbuchnetz: → Sal2
Referenz
Vgl. Salke.