Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Röhricht

Deutung
Zu ahd. rôrah(i), mhd. rôrach, rœrach st. N. ‚Röhricht‘ bzw. dem zu rôr gehörigen Adj. rôreht ‚rohrartig‘, ‚mit (Schilf-)Rohr bewachsen‘. Röhricht ist eine Kollektivbildung zu Rohr und verweist als FlN auf mit Schilfrohr dicht bestandenes Gelände, Rohrdickicht. Die historischen Belege weisen relativ häufig die nicht umgelautete Form Rohrig auf, die rezent nur noch in Rohr(Odenwald) und Wembach vorkommt. Vereinzelt erscheint der Stammvokal zu /u/ gehoben (Braunshardt). Gelegentlich wurde der Name schon früh zersprochen bzw. umgedeutet (Groß-Zimmern). In Einzelfällen ist der FamN Röhrig o. ä. nicht auszuschließen.
Literatur
Gottschald 413; Starck/Wells 491, Lexer 2, 486 f., Baufeld 195; Kluge/Seebold 691; DWB 8, 1131; SHessWb 4, 1444, PfälzWb 5, 573; HessFlNAtl K. 130. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → roehricht; PfälzWb: → roehricht; Wörterbuchnetz: → Röhricht
Referenz
Vgl. Rohr.