Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Ram

Deutung
Der BT kann verschiedener Herkunft sein, ohne dass eine klare Entscheidung getroffen werden kann: Teils liegt wohl ein kontrahierter PN vor, etwa Hrabano oder Ragino. Teilweise wahrscheinlich auch zu ahd. raban, ram, mhd. raben, ram st. M. ‚Rabe‘, nach dem auffälligen Vorkommen dieser Vögel, oder zu mhd. ram st. M. ‚Widder‘, oder zu mhd. ram, ramen st. F. ‚Stütze, Gestell‘ (mit dem das Grundstück versehen war). In Dieburg scheint ein GewN Rambach vorzuliegen. Die Namen in Arheilgen beziehen sich nicht auf den ON Ramstadt1. Die für die Pfalz belegte Bedeutung ‚Ziel, Grenze‘2 (zu mhd. râm st. M., râme st. F. ‚Ziel‘) könnte für den Ramysberg (Ober-Ramstadt) namengebendes Motiv sein, da der Berg Grenzpunkt des Dreieicher Wildbanns ist.
Literatur
Gottschald 396 s. u. Rabe, 398 s. u. Raginulf; Schützeichel 233, Lexer 2, 329 f. u. 2, 335; Ramge (1979), S. 237. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
Lexer: → ram; Wörterbuchnetz: → Ram
Referenz
Vgl. Rabe · Rehm.

1 Frey (1940), S. 35.
2 Christmann (1972), S. 11.