Südhessisches Flurnamenbuch
Ochse
- → Brüllochse
- Deutung
- Zu ahd. (h)ohso, mhd. ohse sw. M. ‚Ochse‘. Als Ochse wurde der Zuchtstier, aber auch das kastrierte männliche Zug- und Mastrind bezeichnet. Die meisten FlN beziehen sich entweder auf Weideplätze und Besoldungsstücke, die den Haltern eines Ochsen von der Gemeinde zur Nutzung überlassen wurden, oder auf die dorthin führenden Wege; vereinzelt als FormN (Neckarsteinach). Namengebend für die Belege aus Darmstadt war ein Gasthaus1. Das Wort ist in FlN auffallend spät belegt und kaum einmal mit dem Wandel /xs/ > /s/ (Seeheim). In den frühen Belegen aus Trebur liegt im BT eher ein PN vor.
- Literatur
- Schützeichel 229, Lexer 2, 149, Baufeld 182; Kluge/Seebold 597; DWB 7, 1129 u. 1136; SHessWb 4, 1054 f., PfälzWb 5, 212 f.; Bach 2, § 326, HessFlNAtl K. 44; Dittmaier (1963), S. 216, Ramge (1979), S. 224 u. 386, Zernecke (1991), S. 381 f., Vielsmeier (1995), S. 360 f.; Großkopf (1994), S. 147 f. 〈für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich〉
- Vernetzung
- MHFB: → Ochse; DWB: → ochse; PfälzWb: → ochse; Wörterbuchnetz: → Ochse
- Anmerkung zu den Belegen
- Auswahl; vollständig: historische Belege vor ca. 1750.
- Referenz
- Vgl. Ochs.
-
1 v. Hahn (1932), S. 67.