Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Ober

Beune · Franz · Klinge · Mark · Strut
Deutung
Zu ahd. oboro, obero ‚der obere, höher‘, mhd. ober ‚ober‘. Ober kennzeichnet im Gegensatz zu unter und nieder die erhöhte Lage von Flurstücken, Wegen und Einrichtungen. Daneben häufig als Feld-Bezeichnung auf der Grundlage der Zwei- oder Dreifelderwirtschaft (gegen Nieder-, Unterfeld, s. d.). Der Beleg aus Schönberg kann auch zu mhd. âber ‚trocken und warm‘, fnhd. aper ‚schneefrei‘ gehören, doch dürfte in Anbetracht des FlN Unterberg in derselben Gemarkung eher von einer hyperkorrekten Schreibung für ober auszugehen sein (vgl. Bürstadt, Schaafheim).
Literatur
Schützeichel 228, Lexer 2, 132 f.; Kluge/Seebold 595; DWB 7, 1073 f.; SHessWb 4, 1040 f., PfälzWb 5, 194 f.; Ramge (1979), S. 222 f., Zernecke (1991), S. 379 f., Vielsmeier (1995), S. 356 f.; Jost (1942), S. 75 s. u. Oberlehr. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Ober; DWB: → ober; Lexer: → ober; PfälzWb: → ober; Wörterbuchnetz: → Ober
Anmerkung zu den Belegen
Auswahl, ohne sekundäre Belege mit ober/unter-Differenzierung.
Referenz
Vgl. Au (Pfaffen-Beerfurth) · Eber (Babenhausen, Ginsheim-Gustavsburg, Bad König) · Oberau.