Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Noll

Deutung
Zu ahd. nol st. M., nollo sw. M. ‚Scheitel, Hügel‘, mhd. nol st. M. ‚Hügel‘, nel, nelle st. sw. M. ‚Spitze, Scheitel, Kopf‘. Im Nhd. ist die Bedeutung ‚eine starke Böschung am äußersten Ende eines Hochgebirges oder desselben oberster Gipfel‘ bezeugt. Es handelt sich daher um einen FormN für Hügel. Das Wort hat sich im Südhess. nur in FlN erhalten, der Vokalismus der Belege schwankt, teils weil sich in älterer Zeit (mhd. nel, nulle st. sw. M.) Ablautvarianten erhalten haben, teils weil in der Mundart z. B. entrundete Formen (etwa Niehl- aus Nüll ) auftreten. Die Zugehörigkeit des Belegs aus Glattbach ist unsicher, 〈ei〉 in Neidel ist wohl ein hyperkorrekt diphthongiertes //. In Neu-Isenburg geht der Name vermutlich auf einen FamN zurück.
Literatur
Schützeichel 225, Lexer 2, 52 u. 99; DWB 7, 879; SHessWb 4, 1002, PfälzWb 5, 160; Bach 2, § 357, HessFlNAtl K. 77; Dittmaier (1963), S. 214, Ramge (1979), S. 218 s. u. Nel, Zernecke (1991), S. 378 s. u. Nulle. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Noll; DWB: → noll; Wörterbuchnetz: → Noll