Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Lett

Deutung
Zu ahd. letto, mhd. lette sw. M. ‚Lehm, Ton‘, nhd. Lett, Letten ‚Lehmerde, Tonerde, toniger Mergel‘. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke mit tonhaltigem, schwer zu bearbeitenden Boden sowie auf die Abbaugruben, wo die von Töpfereien benötigte Tonerde gewonnen wurde (Lettkaute, -grube, -loch). Neben den beiden Grundformen Lett und Letten (Lett eher im Norden und Osten, Letten im Süden und Westen des Untersuchungsgebiets verbreitet1) tritt auch die Variante Lettig, Lattig auf, die dem Namen Letscherstal in Reichelsheim und, nach Ausweis der mündlichen Formen, den amtlichen FlN Latersberg (Fränkisch-Crumbach) und Lattersberg (Ober-Kainsbach) zu Grunde liegt. Vokalvarianz ist sonst selten und nur in historischen Belegen zu beobachten (die Latt in Hirschhorn, Littichacker in Unter-Hambach).
Literatur
Starck/Wells 371, Lexer 1, 1890, Baufeld 160; Kluge/Seebold 516; DWB 6, 791 u. 793; SHessWb 4, 303, HessNassWb 2, 129, PfälzWb 4, 943; Bach 2, § 292, HessFlNAtl K. 105; Dittmaier (1963), S. 186, Ramge (1979), S. 197, Zernecke (1991), S. 325, Vielsmeier (1995), S. 310. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Lett; HNWB: → Lette; DWB: → lett; Wörterbuchnetz: → Lett
Referenz
Vgl. Leder · Lott.

1 Vgl. SHessWb K. IV,26.