Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Leiche

Spital
Deutung
Zu ahd. lîh, lîch ‚Fleisch, Leib, Körper, Leichnam‘, mhd. lîch st. F. ‚Leib, Körper, Leiche, Leichenbegängnis‘. Die FlN verweisen auf Friedhöfe (die oft erhöht liegen: vgl. Bickenbach und Falken-Gesäß) und vor allem auf die zum Friedhof führenden Wege: Der Leichenweg (mhd. lîchwec st. M.) war meist ausschließlich für die Überführung von Verstorbenen bestimmt und durfte zu anderen Zwecken nicht befahren werden1. In vielen Namen tritt die mundartlich verbreitete Nebenform Leicht (sowohl für ‚Leiche‘ als auch für ‚Begräbnis‘) auf, die gelegentlich auch zu Leucht gerundet erscheint (in Kleestadt verbunden mit einer Umdeutung; der GT -weiß ist vielleicht aus -weg verderbt). Auch mit Licht scheint es vereinzelt zu Vermischungen gekommen zu sein.
Literatur
Schützeichel 196, Lexer 1, 1896 u. 1, 1899, Baufeld 159; Kluge/Seebold 512; DWB 6, 612; SHessWb 4, 256, Kehrein (1891), S. 261, HessNassWb 2, 93, PfälzWb 4, 894; Bach 2, § 401; Vielsmeier (1995), S. 308. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Leiche; HNWB: → Leiche; DWB: → leiche; PfälzWb: → leiche; Wörterbuchnetz: → Leiche
Referenz
Vgl. Lache2 (Griesheim) · Licht (Groß-Bieberau).

1 Dittmaier (1963), S. 184.