Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Laub

Buche
Deutung
Zu ahd. loub, mhd. loup st. N. ‚Laub, Blatt‘. Die Namen beziehen sich auf Örtlichkeiten, die mit Laubwald bestanden sind oder an Laubwald grenzen, wo Laub als Viehfutter gesammelt wurde. Ein Teil der FlN könnte auch zu mhd. loube st. F., fnhd. laub F. ‚Erlaubnis‘ gehören und den rechtlichen Status der betreffenden Flurstücke betreffen. Welchem namengebenden Motiv die Laubwiese auf den Gemarkungen von Bürstadt, Hofheim und Rosengarten, wo a. 1122 das Wormser Konkordat verkündet wurde, ihren Namen verdankt, ist nicht ganz klar; da sie in unmittelbarer Nachbarschaft der Maraue („Pferde-Aue“) gelegen war und seit karolingischer Zeit mehrfach als Lager-, Fest- und Versammlungsplatz genutzt wurde1, diente sie vermutlich auch als Futterplatz.
Literatur
Schützeichel 201 f., Lexer 1, 1965 u. 1970, Baufeld 157; Kluge/Seebold 505; DWB 6, 287; SHessWb 4, 171, PfälzWb 4, 808, Kehrein (1891), S. 258; Bach 2, § 362. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Laub; DWB: → laub; PfälzWb: → laub; Wörterbuchnetz: → Laub
Referenz
Vgl. Laubacher (Schaafheim) · Laube.

1 Vgl. Gockel (1970), S. 151-154.