Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Lar

Birke · Breit · Klein · Steige
Deutung
In einigen Fällen (Biebesheim am Rhein, Langen?) liegt vermutlich der (vor allem in ON begegnende) Namenbestandteil Lar- ‚Weideplatz, Grasplatz‘ zu Grunde. Die Namenform Lärig (Klein-Bieberau) ist (sofern sie nicht eher zu Lerche (s. d.) zu stellen ist) offenbar mit kollektivierendem -ig-Suffix gebildet. Die Namen in Bensheim sind an mhd. lôwer st. M. ‚Gerber‘ anzuschließen; die Flurstücke spielten wohl bei der Gewinnung von Lohe (Eichenrinde) durch die örtlichen Lohgerber eine Rolle. Auf Grund der dialektal üblichen Hebung /ɑ/ > /o/ sind die Namenformen Lahr und Lohr nicht voneinander zu trennen; zudem können sie auch das Ergebnis einer lautlichen Kontraktion sein, etwa aus Loher ‚Gerber‘ oder Lauer (s. d.).
Literatur
Gottschald 250 s. u. Hilarius; Schützeichel 191, Lexer 1, 1805 u. 1972; Bach 2, § 309 u. § 367; Dittmaier (1963), S. 178 (u. Karte 26, S. 179), Zernecke (1991), S. 310 u. 330, Vielsmeier (1995), S. 318 s. u. Lohr; Udolph (1994), S. 473 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
Lexer: → lar; Wörterbuchnetz: → Lar
Referenz
Vgl. Lahrbach · Lauer1 · Lehr · Lerche · Loh · Lorscher.