Südhessisches Flurnamenbuch
Kraut
- → Hainer · Löffelkraut · Mittel
- Deutung
- Zu ahd. krût ‚Kraut, Gras, Pflanze‘, mhd. krût st. N. ‚Kraut, Kohl‘. In den FlN kommt dabei insbesondere die Bedeutung ‚Kohlkraut, Weißkraut‘ in Betracht. In den Krautäckern und -gärten wurde das Obst und Gemüse gezogen, das keiner intensiven Pflege bedurfte. Die Gärten konnten daher auch etwas weiter von der Siedlung entfernt angelegt werden. Als Krautwiesen wurden auch bestimmte zu einem Hof gehörige Wiesen benannt, die über den Sommer hinweg kleinere Mengen Frischfutter liefern. Ob diese Bedeutung auch in Südhessen vorliegt, ist aber unklar.
- Literatur
- Schützeichel 185, Lexer 1, 1758 f., Baufeld 151; Kluge/Seebold 484; DWB 5, 2105 f.; SHessWb 3, 1788 f., PfälzWb 4, 563 f.; DRWb 7, 1400 f.; Bach 2, § 322, HessFlNAtl K. 25; Dittmaier (1963), S. 166 s. u. Krautwiese, Ramge (1979), S. 184, Zernecke (1991), S. 296 f., Vielsmeier (1995), S. 285 f. 〈für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich〉
- Vernetzung
- MHFB: → Kraut; DWB: → kraut; PfälzWb: → kraut; Wörterbuchnetz: → Kraut
- Anmerkung zu den Belegen
- Stark gekürzte Auswahl; nicht aufgenommen (bis auf wenige historische Formen) sind die Kombinationstypen Kraut-acker, -garten, -feld, -wiese. Historische Belege für diese Kombinationen hauptsächlich erst ab 18. Jh.