Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Kratze

Deutung
Mehrere Deutungen sind möglich: Meist wohl zu mhd. kretze, kratte, gratte sw. F. M. ‚Tragekorb‘. Ausschlaggebend war dann aber wohl weniger die Form, sondern das in den Körben verwendete Flechtwerk, das auch Bedeutungen wie ‚Einzäunung, eingezäunte Winkel eines Flurstücks‘ nahe legen konnte1. Daneben konnte der Bewuchs mit Korbweiden namengebend sein, bei den rod-Namen wird ein PN zu Grunde liegen. Der Name kann auch als FormN an südhess. Kratze, Krätze ‚breite, flache Hacke (zur Bodenbearbeitung)‘ angeschlossen werden.
Literatur
Förstemann 1, 375 s. u. Crakilo; Lexer 1, 1723; Kluge/Seebold 483; DWB 5, 2073 f.; SHessWb 3, 1776 f., PfälzWb 4, 553 f.; Buck (1931), S. 144 f., Dittmaier (1963), S. 165 f.; Großkopf (1994), S. 75. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → kratze; Lexer: → kratze; PfälzWb: → kratze; Wörterbuchnetz: → Kratze
Referenz
Vgl. Krebe · Kron (Groß-Gerau).

1 Vielsmeier (1995), S. 288.