Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Kolb

Wetz
Deutung
Teils zum FamN Kolb, teils zu ahd. kolbo ‚Keule, Knüppel‘, mhd. kolbe ‚Kolben, Keule, kolbenähnliche Pflanze‘. Eine Trennung ist schwer möglich; die Zuordnung zum FamN kann im Hinblick auf im Ort nachgewiesene Familien (Eberstadt, Heppenheim)1 oder im Hinblick auf den GT erfolgen, etwa in Gammelsbach (-hube) und Groß-Gerau (-rod ). Auch das Appellativ selbst ist mehrdeutig: Es kann ein FormN vorliegen oder eine Benennung - so vermutlich zumindest in Gräfenhausen -, die sich auf den Bewuchs mit Rohrkolben (Typha latifolia und Typha augustifolia) oder Königskerzen (Verbascum) bezieht.
Literatur
Gottschald 297; Schützeichel 183, Lexer 1, 1663 f., Baufeld 147; Kluge/Seebold 462; DWB 5, 1602 f.; SHessWb 3, 1601, PfälzWb 4, 410 f.; Marzell 4, 876 f. u. 4, 1023; Dittmaier (1963), S. 157, Ramge (1979), S. 182. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Kolb; Wörterbuchnetz: → Kolb
Referenz
Vgl. Kalb · Kilbe.

1 v. d. Au (1941), S. 81, Metzendorf (1986), S. 156.